Einspritzpumpe wechseln - Kosten und Hinweise
Eine defekte Einspritzpumpe kann teuer werden, daher sollte man sich vor dem Wechsel sicher sein, dass sie wirklich kaputt ist. (Bild: Autotir @wikimedia.org (CC BY-SA 4.0))
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe der Einspritzpumpe
Eine Einspritzpumpe wird benötigt, um den Kraftstoff mit hohem Druck in die Zylinder eines Verbrennungsmotors zu spritzen. Auf diese Weise entsteht ein feiner Kraftstoff-Luft-Nebel, der fast vollständig verbrennen kann. Die Größe der Tröpfchen im Aerosol bestimmt dabei die Effizienz, denn sind sie zu groß, verbrennt nur der äußere Bereich. Im Inneren der Kraftstofftropfen herrscht hingegen Sauerstoffmangel und der noch unverbrannte Sprit wird ungenutzt in die Abgasanlage geleitet. Je höher der Einspritzdruck ausfällt, desto weniger verbraucht das Auto bei gleicher Leistung. Die Aufgabe der Einspritzpumpe besteht darin, diesen Druck aufzubauen.
Wie funktioniert eine Einspritzpumpe
Einspritzpumpen können entweder als Reiheneinspritzpumpen aufgebaut sein und den Druck separat für jeden Zylinder erzeugen oder, wie es mittlerweile üblich ist, als Hochdruckpumpen für Common-Rail-Systeme ausgelegt sein. An dieser Stelle gehen wir von einem modernen Speichereinspritzung mit Verteilerrohr aus, denn sie bietet den Vorteil der elektronischen Steuerung der Injektoren. So lassen sich z.B. mehrere Einspritzungen realisieren und der Verbrennungsprozess im Hinblick auf Effizienz, Geräusch- und Partikelentwicklung weiter optimieren. Die Einspritzpumpe wird in der Regel direkt an den Motor gekoppelt, d.h. über eine Welle rotatorisch angetrieben. Eine Vorförderpumpe, die auch Teil der Hochdruckpumpe sein kann, saugt den Kraftstoff aus dem Tank und sorgt für einen anhaltenden Kraftstoffstrom. Im Hochdruckteil der Pumpe dreht sich eine Exzenterscheibe, welche die Hubkolben in Bewegung setzt, die letztendlich den Hochdruck erzeugen. Man kann sich das ähnlich vorstellen wie Nockenwelle und Ventilstößel. Je nach System werden auf diese Weise Drücke zwischen 1200 und 1600 bar erreicht. Es sind aber auch Common-Rail-Systeme mit bis zu 3000 bar denkbar. Über ein Druckregelventil wird der erzeugte Druck konstant gehalten, sodass die Einspritzung direkt an den Einspritzventilen erfolgen kann.
Die Hochdruck- bzw. Einspritzpumpe liefert den Druck für das Verteilerrohr.
Woran erkennt man eine defekte Einspritzpumpe
Ein Auto mit defekter Einspritzpumpe kann u.a. durch Startprobleme auffallen. Aber auch unruhiger Motorlauf oder Leistungsabfall unter Last sind denkbar. Diese recht unkonkreten Symptome müssen daher mit den im Fehlerspeicher hinterlegten Meldungen in Einklang gebracht werden, denn in der Regel wird bei Schäden an der Hochdruckpumpe auch die Motorkontrollleuchte aufleuchten. So kann z.B. das Druckregelventil Unregelmäßigkeiten feststellen und auch der Druck im Verteilerrohr wird häufig separat gemessen. Die Einspritzpumpe wird dann meist im Ausschlussverfahren erkannt, wenn alle anderen möglichen Ursachen z.B. die Injektoren oder Leitungen ausgeschlossen wurden.
Warum geht eine Einspritzpumpe überhaupt kaputt?
Defekte Einspritzpumpen sind glücklicherweise selten und treffen in den meisten Fällen Auto mit hoher Laufleistung. Der Grund liegt am Verschleiß, der sich unweigerlich mit der Zeit einstellt. Hoher Druck und Reibung fordern ihren Tribut, wobei falsches Fahrverhalten den Prozess beschleunigen kann. So sollte man stets sicherstellen, dass keine Luft komprimiert wird, d.h. wer dynamisch unterwegs ist, sollte dies möglichst nicht mit dem letzten Tropfen Kraftstoff im Tank sein. Die Schmierung der Kolben könnte abreißen und die Pumpe sich festfressen. Das gleiche Problem kann beim Tanken des falschen Kraftstoffes auftreten. Wer tatsächlich mal zur falschen Zapfpistole gegriffen hat, sollte daher unter allen Umständen vermeiden, den Motor zu starten. Schließlich können auch Fremdstoffe im Kraftstoff zu Beschädigungen der Hochdruckpumpe führen, insbesondere dann wenn der Kraftstofffilter ebenfalls beschädigt ist.
Die Einspritzpumpe wird durch den Motor angetrieben.
Guter Kraftstoff und ein guter Kraftstofffilter schützen die Pumpe vor Verschleiß.
Dynamische Fahrten bei fast leerem Tank sollte man vermeiden.
Wie wird die Einspritzpumpe gewechselt?
Der Wechsel der Einspritzpumpe kann sich von Fahrzeug zu Fahrzeug unterscheiden, insbesondere weil die Zugänglichkeit ja nach Modell verschieden ist. Meist müssen Ansaugbrücke sowie Kühlschläuche entfernt werden. Bevor man sich jedoch an diese Arbeit macht, sollte man über die Fahrzeugdiagnose Pumpe und Verteilerrohr drucklos schalten, um im Anschluss die Batterie abzuklemmen. Nur so kann man sichergehen, dass die Pumpe nicht anläuft, denn je nach Auto kann sie auch bei ausgeschalteter Zündung starten, falls z.B. die Tür geöffnet wird. Hat man sich im Anschluss bis zur Einspritzpumpe vorgearbeitet, zieht man den Stecker ab, entfernt die Zuleitung sowie die Hochdruckleitung. Beide werden mit Kappen verschlossen, damit kein Dreck reinfällt. Die Hochdruckpumpe muss u.U. nun mit einem Spezialwerkzeug ausgedrückt werden. Natürlich hat man vorher die Befestigungsmuttern entfernt. In den meisten Fällen wird sie einfach ersetzt, denn es gibt nur wenige Spezialisten, die sich auf die Instandsetzung von Hochdruckpumpen spezialisiert haben. Leider sind die Einspritzpumpen auch nicht gerade günstig. Im Anschluss wird eine Dichtheitsprüfung bei laufendem Motor gemacht und eine Probefahrt durchgeführt und die Pumpe auch unter Last getestet. Funktioniert wieder alles einwandfrei und sind alle Leitungen dicht, war der Wechsel der Einspritzpumpe ein Erfolg.
Was kostet eine neue Einspritzpumpe?
Je nach Fahrzeug und Modell kann eine neue Einspritzpumpe zwischen 1000 Euro und 1500 Euro kosten. Dazu kommt der Werkstattaufwand, sodass eine beschädigte Hochdruckpumpe in Anbetracht des Fahrzeugalters häufig das ökonomische Ende eines Autos darstellt. Wer nicht gleich aufgeben möchte, wird vielleicht bei kfzteile24 fündig, denn wir bieten eine große Auswahl hochwertiger Einspritzpumpen von Experten wie Bosch oder Denso zum günstigen Online-Preis. Den Wechsel sollten Sie aber einer fachkunkundigen Werkstatt überlassen.