Lichtcheck - Wann? Warum? Und zu welchen Kosten?
Ein Lichtcheck stellt sicher, dass alle Lampen funktionieren und die Scheinwerfer richtig eingestellt sind. (Bild: kurmyshov @istockphoto.com)
Inhaltsverzeichnis
Sinn und Zweck eines Lichtchecks
Sehen und gesehen werden sind essentielle Voraussetzungen für die Sicherheit im Straßenverkehr. Aus diesem Grund verfügen Autos gesetzlich vorgeschrieben über eine ganze Reihe von Leuchten, die den Vorgaben in der Straßenverkehrszulassungsordnung genügen müssen. Der Gesetzgeber schreibt unter anderem die Anzahl, die Leuchtkraft, die Einbauposition und die Lichtfarbe vor. Im Rahmen der Hauptuntersuchung wird die gesamte Beleuchtung dann alle zwei Jahre von einem unabhängigen Sachverständigen geprüft. Probleme mit dem Licht führen dabei in alle Altersgruppen die Mängelliste an. Mit einem vorherigen Lichtcheck lässt sich dies vermeiden. Natürlich sollte man schon aus Eigeninteresse das Licht häufiger prüfen lassen, insbesondere wenn man als Pendler häufig in den frühen Morgenstunden oder Abends unterwegs ist.
Was wird beim Lichtcheck geprüft?
Ob eine Lampe an ist bzw. ein Leuchtmittel Licht abstrahlt,, erkennt man auch als Laie, doch ob die Scheinwerfer wirklich optimal ausleuchten ohne den Gegenverkehr oder vorausfahrende Autofahrer zu blenden, kann man nicht mit einem einfachen Blick erkennen. Schon kleine Änderungen am Winkel oder Kratzer in der Leuchtscheibe können das Ergebnis dramatisch verändern, ohne dass sie dem Fahrer bewusst sind. Beim Lichtcheck werden daher vor allem die Hauptscheinwerfer unter die Lupe genommen und mit einem Prüfgerät untersucht. Dabei müssen beide Scheinwerfer einem asynchronen Verlauf folgen und auf der rechten Seite weiter leuchten als links. Im Scheinwerferprüfgerät kann man die Lichtgrenze gut erkennen, die einer vorgegebenen Linie folgen muss. Ist dies nicht der Fall müssen die Scheinwerfer über die Einstellschrauben entsprechend reguliert werden. Beim Lichtcheck werden weiterhin auch die Streuscheiben geprüft, denn auch Kratzer und Streifen können zur Blendung führen und als HU-Mangel gewertet werden. Schließlich bietet sich der Lichtcheck an, um alle Leuchten auf Dichtheit zu prüfen. So kann man Kondenswasser frühzeitig erkennen und entweder die Dichtungen erneuern bzw. die Leuchten tauchen. Beim Lichtcheck werden zudem auch Komfort-Features wie z.B. Kurvenlicht oder adaptives Fernlicht geprüft.
Die Herausforderung: Gut sehen, aber nicht blenden! (Bild: goglik83 @istockphoto.com)
Wann sollte man einen Lichtcheck vornehmen?
Ein Lichtcheck empfiehlt sich mindestens zwei Mal im Jahr sowie vor längeren Urlaubsreisen. Vor allem zu Beginn der dunklen Jahreszeit ab Mitte Oktober sollte man die Beleuchtung explizit untersuchen, da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Scheinwerfer und Rückleuchten zum Einsatz kommen. Schauen Sie ebenfalls in der Werkstatt vorbei, wenn Sie Sichtprobleme im Dunkeln oder bei Regen und Schneefall bemerken. Insbesondere LED-Scheinwerfer können durch eine eine deutliche Hell-Dunkel-Grenze bei falscher Einstellung dazu führen, dass man viel zu wenig wahrnimmt. Andererseits sind diese Scheinwerfer aber auch so hell, dass sie den Gegenverkehr blenden und zu Unfällen führen können. Wer vom Gegenverkehr die ein oder andere Lichthupe erhält, sollte daher ebenfalls einen Lichtcheck vornehmen lassen. Natürlich ist ein Lichttest auch nach allen Arbeiten an den Scheinwerfern bzw. den entsprechenden Leuchten notwendig.
Was kostet ein Lichtcheck?
Ein Lichtcheck ist keine große Sache und wird von vielen Werkstätten für günstiges Geld und teilweise auch umsonst angeboten. Die Service-Leistung gilt als Dienst am Kunden und kann bei eventuellen Problemen auch nachträgliche Aufträge bedeuten. Im Oktober laden zudem viele Werkstätten unter der Regie des ADAC zum kostenlosen Lichttest ein.
Kann man einen Lichttest selbst durchführen?
Mit ein paar Abstrichen kann man den Lichtcheck eines Autos natürlich auch selbst vornehmen. Prüfen Sie dabei alle Leuchten und Lampen auf ihre Funktion, schauen Sie sich sich die Leuchten aus der Nähe an, um sicherzustellen, dass die Streuscheiben nicht zerkratzt sind und die Scheinwerfer trübe wirken. Auch Wasser in den Leuchten ist immer ein Alarmsignal. Den richtigen Neigungswinkel kann man mit etwas Platz und einer Wand ebenfalls einstellen. Wie es geht, verraten wir in unserem Artikel “Scheinwerfer einstellen”. Wer jedoch LED- oder Xenon-Scheinwerfer und weitere Scheinwerfer-Funktionen besitzt, sollte immer in die Werkstatt.
Welches Licht wird geprüft?
Bei der Hauptuntersuchung gilt, dass alle vorhandenen Leuchten und Leuchtsysteme, die das Auto besitzt auch funktionieren müssen. Verfügt das Fahrzeug über Nebelscheinwerfer, müssen diese also in Ordnung sein, selbst wenn sie nicht vorgeschrieben sind. Folgende Beleuchtung sollte man daher in regelmäßigen Abständen und vor dem TÜV-Termin kontrollieren:
- Hauptscheinwerfer (Abblendlicht): bessere Sicht im Dunkeln
- Hauptscheinwerfer (Fernlicht) weite Ausleuchtung im Dunkeln
- Hauptscheinwerfer (Tagfahrlicht): Auto wird auch am Tag besser wahrgenommen
- Hauptscheinwerfer (Standlicht): zur Kenntlichmachung eines parkenden Autos
- Nebelscheinwerfer: tief liegendes breites Licht zur Nahausleuchtung gegen Eigenblendung bei Nebel
- Nebelschlussleuchte: grelle rote Leuchte, die im Nebel Auffahrunfälle verhindern soll
- Fahrtrichtungsanzeiger: Die Blinker können Teil der Hauptscheinwerfer und Rückleuchten sein, aber auch (zusätzlich) in den Seitenwänden oder den Spiegeln integriert werden
- Rückleuchten (Rücklicht): rotes Licht zur Positionsbestimmung im Dunkeln
- Rückleuchten (Bremslicht): beim Treten der Bremse, müssen die Bremslichter aufleuchten
- Rückleuchten (Rückfahrlicht): einziges weißes Licht am Heck für Rückwärtsfahrten
- Kennzeichenbeleuchtung: das Nummernschild muss auch im Dunkeln erkennbar bleiben