Luftfilter wechseln - Warum? Wie oft? Zu welchen Kosten?
Wer seinem Auto etwas Gutes tun will, wechselt regelmäßig das Öl und den Luftfilter. Wir erklären, warum das so ist. (Bild: kfzteile24 Profi-Schrauber @youtube.com)
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe des Luftfilters
Ein Verbrennungsmotor braucht neben Kraftstoff vor allem Luft, denn es ist gerade die Reaktion mit Sauerstoff, die unter Abgabe von Licht und Wärme Energie freisetzt. Dabei gilt der einfache Zusammenhang, dass die in die Zylinder strömende Luftmasse die Leistung bestimmt. Je mehr Sauerstoff zur Verfügung steht, desto mehr Kraftstoff kann schließlich verbrannt werden. Die Verbrennungsluft wird in der Regel einfach an der Fahrzeugfront angesaugt und ist natürlich mit Ruß, Staub, Pollen und sonstigen Partikeln belastet, die sowohl das Heizelement des Luftmassenmessers zusetzen können, als auch innerhalb der Brennkammer wie Schleifpapier wirken und den Verschleiß erhöhen. Um dies zu verhindern, wird die Luft durch einen Luftfilter gereinigt, der in der Regel aus Papier besteht und durch seine feinen Poren die unerwünschten Schwebstoffe abscheidet.
Warum sollte man den Luftfilter wechseln?
Der Luftfilter arbeitet wie ein Sieb, d.h. die abgeschiedenen Staub- und Schmutzteilchen bleiben im Filtermedium hängen. Mit der Zeit setzt sich der Luftfilter dadurch zu und es bildet sich ein sogenannter Filterkuchen. Durch den Filterkuchen verbessert sich zwar tendenziell die Filtrierung, doch die Leistung nimmt ab. Schließlich kann weniger Luft den Filter passieren und damit weniger Kraftstoff verbrannt werden. Durch einen regelmäßigen Wechsel des Filters kann man zudem sicherstellen, dass der Filter funktionstüchtig ist und keine Löcher aufweist, die u.U. durch das Ansaugen von kleinen Ästen oder Steinchen verursacht werden.
Größe und Form des Luftfilters unterscheiden sich je nach Auto.
Wann und wie oft den Luftfilter wechseln?
Die Wechselintervalle des Luftfilters finden Sie im Serviceheft Ihres Autos, doch wer den Luftfilter jedes zweite Jahr oder zwischen 30.000 und 40.000 Kilometer wechselt, macht in der Regel keinen Fehler. Insbesondere bei hoher Schadstoffbelastung und Teilchendichte in der Luft, sollte man den Luftfilter lieber einmal zu oft als einmal zu wenig tauschen. Ein Irrglaube besteht übrigens auch darin, die Belastung auf dem Land zu unterschätzen. Natürlich sind mehr Rußpartikel und Bremsstaub in der Stadt zu erwarten, doch auch die Bewirtschaftung trockener Felder kann dazu führen, dass sich der Luftfilter zusetzt.
Wie wechselt man den Luftfilter?
Der Luftfilter ist so wichtig, dass man ihn praktisch bei jedem Fahrzeug mit einem paar wenigen Handgriffen erreichen kann. In der Regel genügt es, den Luftfilterkasten zu öffnen, den alten Luftfilter zu entfernen und den Luftfilterkasten vor dem Einsetzen des neuen Filters gründlich zu reinigen. In der Regel muss auch keine Strömungsrichtung beachtet werden bzw. das Filterelement lässt sich nur in einer Position arretieren. Stellen Sie sicher, dass eventuelle Dichtgummis nicht beschädigt sind und richtig sitzen, sodass keine Luft am Filter vorbei strömen kann. Im Anschluss wird der Luftfilterkasten wieder verschlossen.
Wo findet man den Luftfilter?
Die Frage nach dem Sitz des Luftfilters kommt immer wieder, doch eine konkrete Antwort hängt natürlich vom Auto ab. In den meisten Fällen führt vom Kühlergitter ein Kunststofftunnel zum Motor, der vorher zu einem runden oder viereckigen Kasten führt. Dieser Luftfilterkasten ist meist verschraubt und kann mit einem Schraubendreher geöffnet werden. Wer keinen Kasten findet, kann auch dem Weg der Ansaugbrücke folgen. Bei Motoren mit Turboladern oder Kompressoren führt der Weg am Ladeluftkühler vorbei, bis man schließlich den Luftfilterkasten erreicht.
Luftfilter-Tuning - offene und geschlossene Sportluftfilter
Sportluftfilter sind ebenfalls Luftfilter, die aber nicht aus Papier bestehen sondern häufig aus Baumwolle. Die Poren der Baumwolle sind größer, sodass mehr Luft in den Motor strömen kann. Ein paar Pferdestärken mehr Leistung lassen sich auf diese Weise aus dem Motor kitzeln. Damit trotzdem keine Fremdkörper den Filter passieren können, wird der Sportluftfilter geölt. Die Fremdstoffe bleiben haften. Diese Form der geschlossenen Sportluftfilter bzw. Austauschfilter benötigt keine weiteren Umbauten und lässt sich reinigen. Dadurch sparen Sie Kosten und schonen sogar die Umwelt.
Offene Sportluftfilter werden hingegen vor allem aufgrund ihrer Akustik verbaut. Durch die Bauweise klingt der Motor um einiges lauter, was mehr Leistung suggeriert. Das trifft sogar zu, wenn man beim Einbau einige Punkte beachtet. So sollte man vermeiden, dass der offene Sportluftfilter warme Luft aus dem Motorraum ansaugt, denn warme Luft weist eine geringere Sauerstoffdichte auf. Zudem sollte man sichergehen, dass der offene Sportluftfilter über eine ABE verfügt und abgenommen und eingetragen ist. Nachteil der offenen Bauweise ist die größere Wahrscheinlichkeit, dass Fremdstoffe den Filter passieren. Die eigentliche Filterfunktion wird nämlich der Leistungssteigerung bzw. dem Motorsound geopfert.
Offene Sportluftfilter sorgen für satten Motorsound und können die Leistung steigern, wenn kühle Luft angesaugt wird.
Was kostet ein Luftfilter bzw. der Wechsel des Luftfilters?
Der Wechsel des Luftfilters gehört zu den Standardaufgaben jeder Werkstatt und wird im Rahmen jeder Inspektion durchgeführt. Unsere Empfehlung lautet aber gerade wegen des einfachen Austausches, den Wechsel selbst vorzunehmen und Kosten zu sparen. Ein neuer Luftfilter kostet je nach Fahrzeug und Hersteller zwischen zehn und 20 Euro. Der Austausch durch den Fachmann kostet in der regel ebenfalls nicht mehr als 50 Euro. Übrigens: Versuchen Sie nicht, den Luftfilter durch Ausklopfen oder mittels Druckluft zu reinigen. Sie beschädigen damit nur die Poren und riskieren größeren Verschleiß an allen nachfolgenden Teilen.