Wasserpumpe wechseln - Tipps und Kosten mit Videobeispielen
Die Wasserpumpe bewegt das Kühlmittel, um den Motor auf optimaler Betriebstemperatur zu halten. (Bild: kfzteile24-Profi-Schrauber @youtube.com)
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe der Wasserpumpe
Die Wasserpumpe ist das Herzstück der sogenannten Wasserkühlung eines Verbrennungsmotors und ist bis auf wenige Ausnahmen in fast jedem Auto zu finden. Vor allem Oldtimer kommen jedoch ohne Wasserpumpe aus, weil der Luftstrom für ausreichend Kühlung sorgt. Eine Flüssigkeitskühlung bietet jedoch viele Vorteile, denn Wasser ist ein besserer Wärmeleiter und kann auch deutlich leistungsstärkere Motoren in ausreichendem Maße kühlen. Zudem arbeitet ein System mit Wasserpumpe deutlich leiser und effizienter. Die Wasserkühlung lässt sich mittels Thermostat auch so steuern, dass beim Start des Wagens der Motor zunächst warmlaufen kann, um sein Abgasverhalten zu verbessern, und erst im Anschluss der Kühler in den Kühlkreislauf integriert wird. Mittels Ventil lässt sich die Abwärme des Motors außerdem nutzen, um im Winter den Innenraum des Fahrzeuges zu heizen. Die Wasserpumpe hält den Wasserkreislauf in Gang und sorgt für die Strömung in dem geschlossenen System.
Antrieb der Wasserpumpe
Die Wasserpumpe wird in der Regel direkt durch den Motor angetrieben und mit der sich drehenden Kurbelwelle verbunden. Das kann über die Ventilsteuerung erfolgen, d.h. per Zahnriemen oder Steuerkette, aber auch der Antrieb mittels Keilriemen oder Keilrippenriemen ist denkbar. Neben diesen mechanischen Pumpen kommen auch elektrische Kühlwasserpumpen zum Einsatz, die dank elektronischer Steuerung nur hinzugeschaltet werden, wenn die Notwendigkeit besteht. Durch ihre von der Drehzahl des Motors unabhängigen Förderleistung lässt sich die Kühlleistung stets bedarfsgerecht an den Betriebszustand des Motors anpassen. Sie lassen sich zudem elektronisch überwachen und können Fehler an das Steuergerät melden.
Diese Wasserpumpe ist für einen Mazda 3 gedacht und wird durch einen Zahnriemen angetrieben.
Wie merkt man, dass die Wasserpumpe defekt ist?
Da die Wasserpumpe den Kühlmittelkreislauf in Gang hält, ist eine zu hohe Motortemperatur bzw. Kühlmitteltemperatur ein erstes Indiz auf einen Defekt. Zudem können sich spuren auf dem Motor zeigen, die von austretendem Kühlwasser stammen. Eine Kontrolle des Kühlmittelstandes sollte ohnehin regelmäßig erfolgen. Muss das Wasser beständig nachgefüllt werden, sind entweder die Schläuche undicht, die Zylinderkopfdichtung beschädigt oder die Wasserpumpe betroffen. Bei elektrische Wasserpumpen werden zudem Parameter der Wasserpumpe selbst wie z.B. Drehzahl und Förderleistung überwacht, die ggf. zu einer Fehlermeldung führen.
Wann wird die Wasserpumpe gewechselt?
Eine Wasserpumpe tauscht man aus zwei primären Gründen: Sie ist kaputt und muss gewechselt werden oder sie ist noch ganz, aber das Intervall für den Wechsel des Zahnriemens bzw. der Steuerkette steht an. Da die notwendigen Arbeitsschritte praktisch identisch sind, und mit großem Aufwand einher gehen, sollte man den Wechsel der Wasserpumpe stets mit dem Tausch des Zahnriemens oder der Steuerkette verbinden und andersherum. In der Regel wird dies in den Herstellervorgaben auch so vorgegeben. Als Kühlmittel sollte man entweder eine Fertigmischung nutzen oder destilliertes Wasser mit dem passenden Frostschutzmittel versetzen. Es enthält u.a. Korrosionsschutzmittel, was die Leitungen und die Pumpe vor Rost schützt.
Eine neue Dichtung ist in der Regel beim Kauf einer Wasserpumpe enthalten.
Wie wechselt man die Wasserpumpe?
Der Wechsel der Wasserpumpe ist ein Eingriff für die Fachwerkstatt, denn die Steuerzeiten des Motors dürfen sich natürlich verändern. So muss unter anderem der erste Zylinder auf seinen oberen Totpunkt gedreht werden, die Nockenwelle bzw. die Nockenwellen abgesteckt und fixiert werden, eh der Zahnriemen bzw. die Steuerkette entspannt werden darf. Das Kühlmittel wurde natürlich vorher abgelassen, um beim Ausbau der Wasserpumpe eine unnötige Sauerei zu vermeiden. Dass bei der Entnahme der Pumpe immer noch etwas Kühlmittel nachläuft, lässt sich aber nicht vermeiden. Die neue Wasserpumpe wird im Anschluss einfach an die Position der alten Pumpe gesetzt und befestigt. Der neue Zahnriemen kann im Anschluss aufgesetzt werden, wobei man auf die Laufrichtung und die richtige Wicklung achten sollte. Sich vorher ein Foto vom Verlauf des Zahnriemens zu machen, kann dabei hilfreich sein. Vermeiden sie es Gewalt anzuwenden, denn der Zahnriemen ist auch im entspannten Zustand der Spannrolle relativ straff. Es ist auch wichtig, die Zähne zu zählen, um ein Verstellen der Steuerzeiten in jedem Fall zu vermeiden. Ist wieder alles an seinem Platz, wird die Spannrolle wieder gespannt, das Absteckwerkzeug entfernt und der Motor zweimal in Laufrichtung durchgedreht. Es darf dabei zu keinen Blockierungen kommen. Ist dieser Test bestanden, kann das Kühlwasser wieder aufgefüllt und der Motor gestartet werden. Mit einer Testfahrt wird der Wechsel der Wasserpumpe abgeschlossen.
Was kostet eine neue Wasserpumpe?
Eine neue Wasserpumpe kostet inklusive Zahnriemen- oder Keilriemensatz bei kfzteile24 ab ca. 30 bis 40 Euro. Lassen Sie sich von dem günstigen Angebot jedoch nicht täuschen, denn der Wechsel ist arbeits- und zeitintensiv und kann in der Werkstatt insgesamt je nach Fahrzeug zwischen 500 und 800 Euro kosten. Entscheidend ist die Motorkonstruktion und wie leicht sich die Wasserpumpe erreichen lässt.