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Radzylinder
Radbremszylinder
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Entlüfterschraube/-ventil, Radbremszylinder
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Reparatursatz, Radbremszylinder
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Radbremszylindersatz
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Radbremszylinder - Wichtiges Bauteil der hydraulischen Trommelbremse
Der Radbremszylinder, oft auch nur Radzylinder genannt, ist bei älteren Fahrzeugen überwiegend an der Hinterachse bei der Trommelbremse verbaut. Als Bestandteil der Bremsanlage ist er ein sicherheitsrelevantes Bauteil. Bei Inspektionen oder Wartungen an der Bremsanlage ist eine Überprüfung unumgänglich. Beim Wechsel der Bremsbacken und / oder Bremstrommeln ist ein gleichzeitiger Austausch der Radzylinder ratsam. Das erspart weitere Reparaturen innerhalb kürzester Zeit.
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Wie funktioniert der Radbremszylinder?
Eine gewöhnliche Trommelbremse befindet sich im Innern des Rades und ist in einer runden Form angeordnet. Oben in der Mitte befindet sich der Radzylinder, unten der Anstoßpunkt. Die beiden Bremsbacken (pro Rad) sind zylinderförmig konstruiert. An ihren äußeren Enden stoßen sie oben an den Radzylinder. Wie eine Glocke umschließt die mit dem Rad verbundene Bremstrommel die Bremsanlage. Beim Betätigen des Bremspedals verdichtet sich die Bremsflüssigkeit (Hydraulik im geschlossenen System). Dadurch bewegen sich die Radzylinder nach rechts und links. Sie drücken automatisch die Bremsbacken gegen die Bremstrommel. Durch die Reibung verlangsamt sich die Drehung des Rades. Das gesamte Fahrzeug bremst ab. Beim Lösen des Bremspedals bringen die Rückholfedern die Backen wieder in ihre Ausgangsposition.
Radzylinder setzen sich aus diesen Bauteilen zusammen:
- Gehäuse aus Grauguss - bei neueren Anlagen zum Gewicht sparen aus Aluminium
- 1 oder 2 Kolben
- Gummimanschetten
- Druckfedern
- Dichtungen und Schutzkappen
- Entlüftungsventil
Für ältere Fahrzeuge gibt es Reparatursätze, die eine problemlose Instandsetzung ermöglichen. Selbermachen ist grundsätzlich möglich, aber die Einbauvorschriften des Herstellers sind dabei sehr genau zu beachten.
Welche Wartungsintervalle sind einzuhalten?
Fachleute empfehlen eine monatliche Kontrolle der Radbremszylinder. Diese muss nicht sehr umfangreich ausfallen. Obwohl es aufgrund der Einbaulage schwierig ist, sollte zumindest eine Sichtprüfung stattfinden. Auf diese Weise lassen sich mögliche Defekte schnell feststellen und zeitnah beheben. Eine Kontrolle des gesamten Bremssystems in einer Kfz-Werkstatt in Intervallen von 30.000 Kilometern ist empfohlen.
Welche Ursachen und Symptome gibt es für einen defekten Radzylinder?
Mögliche Ursachen sind:
- Unebene, aufgeraute Zylinderlauffläche
- Risse am Kolben
- Luft im System, Radbremszylinder entlüften erforderlich
- Dichtungen verschlissen, Radbremszylinder insgesamt undicht
- Nachlassen des Rückzugs (ausgeleierte Federn), Ausgleichsbohrung versperrt
- Zu viel Spiel der Kolben
- Zu wenig Bremsflüssigkeit oder zu hoher Wasseranteil
Zu bemerken sind die Defekte unter anderem am zu großen Spiel des Pedals. Zur Bremsung ist eine stärkere Betätigung erforderlich, ggf. verlängert sich der Bremsweg. Möglicherweise ist Feuchtigkeit um das Rad herum oder am Boden zu bemerken. In diesem Fall ist wahrscheinlich der Radbremszylinder undicht.
Reparatur und Austausch der Radzylinder
Möglicherweise ist eine Reinigung bei Defekten ausreichend. Auf jeden Fall sind trotzdem sämtliche Gummiteile auszutauschen. Die Vorgehensweise:
- Ablassen der Bremsflüssigkeit
- Herausziehen des Zylinders
- Reinigung durchführen
Sollte ein Ventil oder Oberflächen-Zylinderlager verschlissen sein, ist die komplette Einheit nach dieser Anleitung auszutauschen.
- Parken des Fahrzeugs im ersten Gang
- Vorderräder mit Unterlegkeilen o. Ä. feststellen
- Abnahme des Rades
- Zylinder und Bremsleitung sorgfältig reinigen
- Vorsichtig die Mutter abdrehen, die die Bremsleitung mit dem Radzylinder verbindet. Eventuell ist hierfür ein spezieller Bremsleitungsschlüssel erforderlich.
- Bremsschlauch bzw. -leitung vom Zylinder abnehmen.
- Das Loch des Schlauchs durchstoßen, z.B. mit der Kappe aus dem Entlüftungsventil.
- Halten des Zylinders mit einer Vorrichtung
- Entfernen des Zylinders von der Bremsplatte
Nach dem Zusammenbau das Entlüften der Bremsanlage nicht vergessen!
Warum ist das Entlüften so wichtig?
Es besteht eine große Gefährdung für den Straßenverkehr, falls sich Luftblasen oder zu wenig Bremsflüssigkeit in dem geschlossenen Bremssystem befinden. Es kann zur Dampfblasenbildung und zum kompletten Versagen der Bremse kommen. Zur Sicherheit ist ein fachkundiges Entlüften bei jeder Wartung unerlässlich. Meist kommen dafür spezielle Pumpen zum Einsatz, die Unter- oder Überdruck verwenden. Beide Varianten lassen Bremsflüssigkeit ab, bis keine Luftblasen oder -einschlüsse mehr sichtbar sind.
Ist die Scheibenbremse eine Alternative?
Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Beide arbeiten nach dem Reibungsprinzip, allerdings handelt es sich um zwei unterschiedliche Systeme.
- Trommelbremse
Die Automobilindustrie verbaut heutzutage Trommelbremsen überwiegend an den Hinterachsen von Klein-, Kompakt- oder Elektrowagen. Für das regenerative Bremssystem der E-Autos ist die nicht ganz so leistungsfähige Trommelbremse ausreichend. Vorteile liegen in der kostengünstigen Produktion, Wartung, kompakten Bauform und dem Schutz vor Schmutz und Witterungseinflüssen. Dadurch ist sie nicht sehr wartungsintensiv.
- Scheibenbremse
Es lassen sich höhere Bremskräfte übertragen und die Lebensdauer liegt zwischen 100.000 und 150.000 Kilometern.
Zusammenfassung
Die beiden Bremssysteme unterscheiden sich in ihrer Bauweise und bieten jeweils Vor- und Nachteile. Scheibenbremsen überzeugen durch Zuverlässigkeit und hohe Bremsleistung. Trommelbremsen punkten mit geringem Wartungsaufwand und niedrigeren Kosten.