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Spurwechselassistent

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Spurwechselassistent – nachträglicher Einbau

Der Spurwechselassistent, auch Side-Assist genannt, ist der Gruppe der Fahrerassistenzsysteme zuzuordnen. Seit Juli 2022 ist er für neue Fahrzeuge gesetzlich vorgeschrieben. Bei den jeweiligen Herstellern der Fahrzeuge existieren unterschiedliche Bezeichnungen für den Spurwechsel- oder den Toter-Winkel-Assistenten. Der ist für Lkws und Busse gesetzlich vorgeschrieben. Beide Systeme erfassen Bereiche, die der Fahrer durch Spiegelbeobachtung oder den obligatorischen Schulterblick schwer einsehen kann. Der Spurwechselassistent warnt den Fahrer bereits beim Blinken oder Einlenken vor einem Spurwechsel. Beispielsweise beim Aufenthalt einer Person in unmittelbarer Nähe oder dem Nähern eines anderen Fahrzeugs auf der Nebenspur, zum Beispiel auf der Autobahn.

Wie funktioniert der Spurwechselassistent?

Die Überwachung des toten Winkels erfolgt mittels Sensoren, die überwiegend in den Außenspiegeln verbaut sind. Außerdem sind Kameras angebracht, meist an den Ecken des Fahrzeugs. Diese erfassen die Positionen und Geschwindigkeiten anderer Fahrzeuge. Hinzu kommt eine Software zur Verarbeitung der Daten. Die Warnung erfolgt auf unterschiedliche Arten:

  • Optisch per LED oder andere Leuchten
  • Akustisch über einen Warnton
  • Vibrieren der Sitzfläche und / oder des Lenkrads

Der Spurwechselassistent erkennt schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger, Rad- oder Motorradfahrer. Somit lässt sich der Spurwechsel rechtzeitig abbrechen und später gefahrlos durchführen.

Welche Systeme gibt es?

  • Spurwechselassistenten ohne Lenkeingriff
  • Das „passive“ System erkennt und warnt frühzeitig, ohne auf die Lenkung einzuwirken. Der Fahrer muss manuell eingreifen und Korrekturen am Lenkrad vornehmen.

  • Spurwechselassistent mit Lenkeingriff
  • Dieser „aktive“ Spurwechselassistent greift ein, wenn der Fahrer die erstmalige Warnung ignoriert. Er bremst korrigierend oder greift ins Lenkrad ein. Damit verhindert der Spurwechselassistent ein Wechseln der Fahrspur, obwohl sich ein Fahrzeug schnell nähert.

Für wen lohnt er sich?

In erster Linie ist der Spurwechselassistent für Vielfahrer wie Pendler oder Handelsvertreter sinnvoll. In der Regel ist diese Personengruppe häufig auf Autobahnen unterwegs und muss oft die Spur wechseln. Aber auch bei Staus, dichtem oder stockendem Verkehr ist das System sinnvoll. Es registriert in der Regel Fahrzeuge, die von der eigenen Geschwindigkeit zwischen null und 40 km/h abweichen.

Grundsätzlich ersetzt der Spurwechsel- oder Tote-Winkel-Assistent nicht das konzentrierte Fahren. Die Nutzung der Spiegel und der Schulterblick vor einem Fahrstreifenwechsel werden dadurch nicht ersetzt. Gemäß der Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt ein Spurwechsel ohne Blinken als Gefährdung.

Welche technischen Voraussetzungen sind für den nachträglichen Einbau erforderlich?

Das Nachrüsten eines Spurwechsel- oder Toter-Winkel Assistenten ist grundsätzlich möglich. Allerdings muss das Fahrzeug über eine Internetverbindung, Car to Car Kommunikation und eine Vernetzung zu den Datenbanken des Herstellers verfügen. Meist lassen sich hauptsächlich 2 Radarsensoren unter dem hinteren Stoßfänger anbringen. Sie beobachten den rückwärtigen Verkehr und warnen rechtzeitig.

Für einen erfahrenen Hobby-Schrauber oder Fachmann lässt sich der Einbau gut bewältigen. Oft gibt es für das entsprechende Fahrzeug passende Nachrüst-Kits, bestehend aus Kabelsätzen, Sensoren, einem Steuergerät und Monitoren. Wichtig ist die Einbaulage der Sensoren. Diese sollten einen Bereich von bis zu 70 Metern hinter dem Fahrzeug abdecken. Je nach Fahrzeug sind die montierten Außenspiegel-Träger zu ersetzen, inklusive der Ausschnitte für die Warnleuchten. Weiterhin ist die Demontage der hinteren Stoßstange und die Abnahme der äußeren Rückleuchten erforderlich.

Da sich eine TÜV-Abnahme nach dem Nachrüsten erübrigt, liegen den Nachrüst-Kits keine Gutachten oder Ähnliches bei. Allerdings muss der Spurwechselassistent bei der nächsten Hauptuntersuchung bei einer technischen Prüfstelle funktionieren.

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