Spurverbreiterung - Einbauanleitung und Hinweise
Eine Spurverbreiterung sieht schick aus. Wir verraten, was man dabei beachten sollte.
Die Verbreiterung der Spur gehört zu den beliebtesten Tuning-Maßnahmen und verspricht in Verbindung mit kürzeren Fahrwerksfedern einen satten Auftritt. Aufgrund der optischen Wirkung und der einfachen Montage wird die Spurverbreiterung aber auch häufig ohne Kenntnisse durchgeführt, was sich in einem schlechteren Fahrverhalten und Lenkvibrationen äußern kann. Wie Sie eine Spurverbreiterung richtig vornehmen und was man dabei beachten muss, erklären wir Ihnen in der folgenden Anleitung.
Folgen der Spurverbreiterung
Die Spurweite wird als Abstand zwischen den Aufstandspunkten der Räder definiert und gemessen, wobei eine größere Spurweite die Straßenlage verbessert. Der Grund liegt in der größeren Fahrzeugaufstandsfläche, wodurch sich die Seitenneigung verringert. Allerdings sollte man beachten, dass sich durch eine Änderung der Spurweite meist auch andere Parameter der Radstellung verändern, die dem gewünschten Effekt entgegenstehen. Insbesondere der Lenkrollradius als Abstand zwischen der Mitte der Radaufstandsfläche und dem Durchstoßpunkt der verlängerten Lenkachse wird durch eine Spurverbreiterung beeinflusst. Der üblicherweise negative Lenkrollradius (verlängerte Lenkachse trifft an der Außenseite des Rades auf den Boden) kann Null werden oder sich gar in einen positiven Lenkrollradius wandeln, wenn die Räder nach außen wandern.
Wer gelochte Distanzscheiben nutzt, braucht längere Radschrauben. Achten Sie dabei auf den Bund, um das Rad sicher zu befestigen und die Felge nicht zu beschädigen.
Bei Spurplatten mit Gewinde sind zusätzliche Radschrauben notwendig, die meist im Set dabei sind. Die originalen Radschrauben halten das Rad an der Platte.
Warum ist ein positiver Lenkrollradius problematisch?
Stellen Sie sich eine Situation vor, in denen die beiden Räder auf unterschiedlich haftenden Untergründen gebremst werden. Dies kann z.B. eine Straße sein, die auf der einen Seite mit nassem Laub bedeckt ist oder z.B. Spurrillen sowie Straßenbahnschienen. Auch Eis oder Schotter am Fahrbahnrand beeinflussen den Grip der Reifen. Bei einem positiven Lenkrollradius wird das Rad mit der größeren Haftung nach außen geschwenkt. Ohne beherztes Gegenlenken stellt sich das Auto dann beim Bremsen schief. Bei einem negativen Lenkrollwinkel schwenkt das Rad mit der besseren Haftung hingegen nach innen, was dem auftretenden Giermoment entgegensteht. Das Fahrzeug wird stabilisiert und der Fahrer entlastet. Ähnlich verhält sich das Auto natürlich auch, wenn die Bremsen einer Achse nicht völlig gleichmäßig wirken.
Zunächst werden die Räder demontiert.
Schrauben Sie die Spurplatte an die Bremsscheibe.
Die Spurverbreiterung funktioniert auch bei Trommelbremsen.
Maßvolle Spurverbreiterung wählen und rechtliche Voraussetzungen
Um die negativen Auswirkungen einer Spurverbreiterung zu minimieren, sollten Sie also mit Augenmaß vorgehen und natürlich stets die gesetzlichen Regelungen beachten. Dazu zählt u.a. dass die Räder stets durch den Radkasten überdeckt sein müssen, d.h. nicht über die Karosserie hinausragen dürfen. Dies spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn Sie durch Spurplatten, Breitreifen und Felgen mit geringerer Einpresstiefe mehrere Tuning-Maßnahmen kombinieren. Spurverbreiterungen müssen über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) und/oder ein entsprechendes Teilegutachten verfügen. Ein Prüfer von TÜV, DEKRA oder einer anderen staatlich anerkannten Stelle stellt nach der Montage ein Prüfzeugnis aus, was die Eintragung der Änderung in der Zulassungsbescheinigung Teil I ermöglicht. Ohne die Eintragung kann das Fahrzeug bei einer Kontrolle als nicht verkehrssicher eingestuft werden. Das einfache Mitführen von ABE/Teilegutachten und Prüfzeugnis reicht nicht aus.
Mit einem Drehmomentschlüssel ziehen Sie die Spurplatte an.
Achten Sie darauf, beim Festziehen keine Schraube zu vergessen.
Nach Anbringen der Spurplatten werden die Räder montiert.
Spurverbreiterung durch Spurplatten
Die Spurverbreiterung erfolgt durch Distanzscheiben, den sogenannten Spurplatten oder Spurscheiben. Sie unterscheiden sich in simple Lochscheiben, die mit längeren Radschrauben direkt zwischen Felge und Radaufnahme befestigt werden. Die längeren Radschrauben liegen in der Regel dem Satz bei, sollten jedoch auf ihren Bund hin geprüft werden. Wer diesen Schritt missachtet, riskiert mindestens die Beschädigung der Felgen. Spurplatten mit eingelassenen Gewinden werden hingegen mit Schrauben an die Bremsscheibe bzw. Bremstrommel geflanscht und dienen als neue Aufnahme für die originalen Radschrauben. In diesem Fall müssen Sie lediglich die vorgegebenen Drehmomente einhalten. Es versteht sich von selbst, dass Spurplatten an allen Rädern einer Achse montiert und nicht einzeln eingesetzt werden dürfen. Bei der Auswahl sollten Sie auf Markenware renommierter Hersteller setzen.
Natürlich wird jedes Rad mit dem notwendigen Drehmoment angezogen.
Sind alle Räder wieder dran, muss ein Prüfer die Spurverbreiterung abnehmen.
Vergessen Sie nicht, die Spurverbreiterung in der Fahrzeugzulassung Teil I eintragen zu lassen.
Warum Markenware beim Kauf von Spurverbreiterungen?
Spurplatten sind einfach aufgebaut und günstig in der Herstellung, doch mindere Qualität zeigt sich häufig erst beim Fahren. Sind die Scheiben z.B. nicht ausgewuchtet, führt dies zu unangenehmen Vibrationen. Die Unwucht kann auch die Dauerfestigkeit der gesamten Aufhängung in Mitleidenschaft ziehen. Besser ist es, gleich auf Nummer sicher zu gehen und sich auf geprüfte Markenqualität zu verlassen. Bei kfzteile24.de bieten wir Ihnen z.B. hochwertige Spurverbreiterungen von Eibach oder H&R.