Packende Rennaction in Zandvoort - ADAC GT Masters 2017
Das vierte Rennwochenende der ADAC GT Masters führte die Teams in die niederländische Gemeinde Zandvoort, genauer gesagt an den traditionsreichen Circuit Park Zandvoort, der bereits 1948 seine Pforten öffnete. Der Streckenverlauf hat sich seitdem dramatisch geändert, doch charakteristisch für den Parkur blieben die tückischen Bodenwellen, Kuppen und Hügel. Auch eine neue Asphaltdecke hat daran nichts geändert, sodass fahrerisches Können und gute Abstimmung der GT3-Boliden Voraussetzung für eine gute Platzierung sind.
Unser Audi R8 LMS von Mücke Motorsport mit den Piloten Filip Salaquarda und Markus Winkelhock hinterließ im Qualifying zunächst einen super Eindruck. Mit nur 0,548 Sekunden Rückstand auf die Pole-Setter Jules Gounon und Renger van der Zande reihte sich der kfzteile24-Flitzer auf Position 11 im vorderen Mittelfeld ein. Daniel Keilwitz, den wir als Kollegen des Tabellenführers noch im letzten Rennen in Österreich bewundern durften, konnte verletzungsbedingt leider nicht teilnehmen. Gute Besserung auch von dieser Stelle.
Darum geht es: ein Platz auf dem Treppchen
Bei perfektem Racing-Wetter - leichter Wind, bewölkt aber trocken - gingen zunächst 27 Autos an den Start, wobei der erste Ausfall Christopher Haase und Jeffrey Schmidt bereits in der Einführungsrunde einen Strich durch die Rechnung machte. Der liegengebliebene Audi von Land-Motorsport führte zu einer weiteren Formation Lap, eh es dann mit Vollgas schließlich ins Rennen ging. Einen packenden aber gesitteten fliegenden Start später sortierten sich die Autos, eh Filip Salaquarda im Kampf um Position 11 die Strecke ausging.
Der Tscheche musste das Auto leider bereits in der ersten Runde auf dem Grün abstellen und alle unsere Punktehoffnungen beerdigen. Platz 25 bedeutete für uns ein enttäuschendes Ergebnis, aber auch die Möglichkeit, das Rennen objektiver zu verfolgen und in allen Facetten zu genießen. Dabei zeigte sich erneut die Klasse der Corvette C7 GT3 von Callaway Competition die einen souveränen Start-Ziel-Sieg hinlegte. Für Mücke Motorsport endete das Rennen insgesamt versöhnlich, denn Mike David Ortmann und Frank Stippler fuhren trotz eines Drehers noch auf Platz 14 ein und Sebastian Asch und Stefan Mücke verpassten nur knapp das Podium.
Regenschlacht in Zandvoort
Der Rennsonntag war für Zuschauer, Teams und natürlich die Fahrer eine besondere Herausforderung. Endlose Regenschauer setzten die Strecke unter Wasser, während am dunklen Himmel die Blitze zuckten. Allerdings sind Regenrennen für jeden Motorsport-Fan ein besonderes Highlight, denn es muss nicht mehr zwingend die Ideallinie gefahren werden. Die Strecke öffnet sich und Fahrer, die viel wagen, können viel gewinnen - oder auch verlieren. Aus der fünften und sechsten Startreihe gingen beide Audis und der Mercedes-AMG GT3 von Mücke Motorsport ins Rennen, während Mirko Bortolotti und Ezequiel Perez im Lamborghini Huracan GT3 die Pole-Position vereinnahmten. Doch auch das Sonntagsrennen konnte nicht vollzählig angetreten werden, denn noch vor dem Start zog es Alex Macdowall im Schütz Motorsport Porsche 911 in die Box. Den jungen Briten auf Slicks in den Regen zu schicken, mutet auch im Nachhinein noch bizarr an, denn die Schauerintensität nahm sogar noch zu.
Das Umschalten der Ampel auf Grün konnte man durch den Sprühnebel der Fahrzeuge gar nicht mehr sehen und schlechte Sichtverhältnisse sollten auch den weiteren Rennverlauf bestimmen. Mirko Bortolotti erwischte einen Traumstart und konnte in der Folge seinen Vorsprung zum Feld weiter ausbauen. Als einziger Fahrer, der überhaupt etwas sehen konnte, lies er sich der Italiener für GRT Grasser Racing nicht lange bitten. Doch auch Markus Winkelhock in unserem kfzteile24-Audi bewies seine Klasse und verbesserte sich bereits in Runde 1 auf Position 10. Kurz darauf war er schon Achter direkt hinter Frank Stippler, der sich ebenfalls auf Platz 7 verbessern konnte. Nachdem der führende Lamborghini mit Motorschaden in die Box fuhr, stand sogar Platz 6 kurzzeitig auf der Anzeige.
Ohne Sichtbehinderung schlug nun die Stunde von Maximilian Götz, der seinen Mercedes-AMG richtig die Sporen gab und 18 Sekunden Vorsprung herausfuhr, eh eine Safety-Car-Phase die ganze Anstrengung zunichte machte. Auslöser war ein Dreher von Kelvin van der Linde, der im packenden Dreikampf mit seinen Rädern auf den Curbs landete und die Traktion verlor. Auf der nassen Strecke war das Auto unkontrollierbar und Rolf Ineichen im Lamborghini der Leidtragende, denn van der Linde nahm ihn gleich mit aus dem Rennen.
Was nun geschah, wird längere Zeit Diskussionsstoff bleiben, denn natürlich nutzten alle Teams die Gelegenheit, durch einen Boxenstopp in der langsamen Safety-Car-Phase möglichst wenig Boden zu verlieren. Mit Ausnahme von drei Autos zog es das gesamte Feld in die Boxengasse. Dabei standen die Autos so eng, teilweise in zweiter Reihe, dass andere Autos zugestellt waren und nicht mehr losfahren konnten. betroffen waren u.a. der führende Maximilian Götz und sein Partner Patrick Assenheimer. Angefressen äußerte sich der Fahrer von HTP Motorsport später bei Sport 1 und musste dann auch noch mit ansehen, wie der Mercedes-AMG schließlich aus dem Rennen ausschied. Es blieb jedoch weiterhin spannend, denn mehr als ein Fahrzeug musste wegen zu geringer Standzeit oder zu hoher Geschwindigkeit in der Boxengasse eine Strafdurchfahrt absolvieren. Am Ende konnte man dann den ersten Doppelsieg eines Teams in dieser ADAC GT Masters Saison bewundern, als Connor De Philippi und Christopher Haase die beiden Land-Motorsport Audis über die Ziellinie fuhren. Florian Spengeler im HB Racing Lamborghini sicherte sich Rang 3. Mit Rang 11 verpasste unser Auto leider knapp die Punkte, aber wir gratulieren natürlich allen Fahrern, die unter diesen schweren Bedingungen ins Ziel gekommen sind.
In der Gesamtwertung ergibt sich nach der Halbzeit der ADAC GT Masters folgendes Bild:
Fahrerwertung
Pos | Fahrer | Punkte |
---|---|---|
1 | Jules Gounon | 113 |
2 | Daniel Keilwitz | 80 |
3 | Philipp Eng | 69 |
4 | Connor De Philippi | 63 |
4 | Christopher Mies | 63 |
5 | Ricky Collard | 61 |
6 | Sven Müller | 58 |
6 | Robert Renauer | 58 |
7 | Luca Ludwig | 55 |
7 | Luca Stolz | 55 |
8 | Sebastian Asch | 54 |
9 | Michael Ammermüller | 53 |
9 | Mathieu Jaminet | 53 |
10 | Christian Engelhart | 48 |
10 | Rolf Ineichen | 48 |
11 | Kelvin van der Linde | 48 |
11 | Markus Pommer | 48 |
12 | Mirko Bortolotti | 44 |
12 | Ezequiel Perez Compac | 44 |
13 | Marvin Kirchhöfer | 42 |
13 | Indy Dontje | 42 |
14 | Jeffrey Schmidt | 38 |
14 | Cristpher Haase | 38 |
15 | Renger van der Zande | 33 |
16 | Lucas Auer | 30 |
17 | Patrick Assenheimer | 30 |
17 | Maximilian Götz | 30 |
18 | Stefan Mücke | 24 |
19 | Alex Macdowal | 20 |
19 | Klaus Bachler | 20 |
20 | Sven Barth | 18 |
20 | Maximilian Hackländer | 18 |
21 | Florian Spengler | 18 |
21 | Christopher Zanella | 18 |
22 | Marco Mapelli | 12 |
22 | Norbert Siedler | 12 |
23 | Dennis Marschall | 10 |
23 | Patric Niederhauser | 10 |
24 | Nick Catsburg | 8 |
25 | Filip Salaquarda | 6 |
25 | Markus Winkelhock | 6 |
26 | Mike David Ortmann | 6 |
26 | Frank Stippler | 6 |
27 | Rahel Frey | 3 |
27 | Philip Geipel | 3 |
Teamwertung
Pos | Team | Punkte |
---|---|---|
1 | Callaway Competition | 118 |
2 | GRT Grasser Racing Team | 76 |
3 | Montaplast by Land-Motorsport | 73 |
4 | BMW Team Schnitzer | 72 |
5 | BWT Mücke Motorsport | 72 |
6 | Mercedes-AMG Team HTP Motorsport | 65 |
7 | Precote Herberth Motorsport | 63 |
8 | Aust Motorsport | 62 |
9 | KÜS Team75 Bernhard | 59 |
10 | Mercedes-AMG Team ZAKSPEED | 58 |
11 | Team HB Racing | 38 |
12 | Schütz Motorsport | 24 |
13 | RWT Racing | 18 |
14 | Yako Racing | 9 |
In Zandvoort wurde erneut hochklassiger Motorsport präsentiert.
Ein kfzteile24 Grid-Girl lächelt für die Kamera, während die Vorbereitungen für die Siegerehrung laufen.