Luftfilter - Funktion, Aufbau und Wechsel
Der Wechsel des Luftfilters gehört zu den typischen Servicearbeiten, die man regelmäßig an seinem Auto vornehmen lassen sollte.(Bild: lisafx @istockphoto.com)
Otto- und Dieselmotoren benötigen Sauerstoff, denn chemisch betrachtet handelt es sich bei der Verbrennung um eine exotherme Redoxreaktion, wobei der Kraftstoff unter Flammenbildung mit dem Sauerstoff reagiert. Die im Sprit gebundene chemische Energie wird explosionsartig freigegeben und für die Bewegung der Kolben genutzt, welche wiederum die Kurbelwelle antreiben. Die Sauerstoffmenge bestimmt, wie viel Kraftstoff verbrannt werden kann, was einen direkten Einfluss auf die Motorleistung bedeutet. Der Luftfilter stellt nun sicher, dass die benötigte Verbrennungsluft möglichst sauber ist.
Funktionsweise des Luftfilters
Den Luftfilter kann man sich wie ein Sieb vorstellen, dessen Filtermaterial feinste Poren aufweist, um möglichst viel Dreck von der Brennkammer fernzuhalten. Sand, Staub, Pollen oder sonstige Schwebpartikel können sonst die Zylinderwände schädigen, da sie unter den hohen Druck- und Beschleunigungsbedingungen wie Schleifmaterial wirken. Es kommt zur Riefenbildung mit all ihre negativen Konsequenzen. Eine Reparatur geschädigter Motoren ist aufwendig und teuer. Da die Kosten regelmäßig den Zeitwert des Fahrzeuges übersteigen, kann ein falscher oder nicht gewarteter Luftfilter die Lebensdauer des Autos maßgeblich beeinträchtigen. Bevor es jedoch zu Motorschäden kommt, spürt man in der Regel Leistungseinbußen, denn mit der Zeit sammelt sich der Dreck im Filter und der Strömungswiderstand für die angesaugte Luft erhöht sich. Dies hat zur Folge, dass nicht mehr genügend Sauerstoff den Motor erreicht, sodass weniger Kraftstoff eingespritzt werden kann. Dem Motor geht sprichwörtlich die Luft aus. Probleme mit der Leistung und Stottern im Leerlauf können sich aber auch ergeben, wenn der Luftfilter gerissen ist bzw. ein zu grober Filter eingesetzt wird. Setzt sich der Schmutz am Sensorelement des Luftmassenmessers ab, sinkt dessen Spannungssignal, das als eine wichtige Steuergröße die Gemischbildung maßgeblich beeinflusst.
Wechselintervalle eines Luftfilters
Der Austausch des Luftfilters wird durch den Hersteller vorgegeben und innerhalb der entsprechenden Serviceintervalle durch die Fachwerkstatt erledigt. Besonders belastete Luftfilter z.B. im Stadtverkehr können sich je nach Witterung auch schneller zusetzen. Glücklicherweise ist der Austausch meist ein Kinderspiel und auch ohne Kfz-Kenntnisse möglich. Sie müssen lediglich den Luftfilterkasten in ihrem Fahrzeug finden und öffnen. Der alte Luftfilter wird entfernt und der neue vorsichtig eingesetzt. Im Anschluss wird der Luftfilterkasten wieder verschlossen. Nutzen Sie die Gelegenheit auch, den Kasten von jedwedem Dreck zu befreien, denn häufig machen sich Hersteller die Schwerkraft zunutze, sodass Schmutz nach dem Ansaugen in den Luftfilterkasten fallen kann. Dadurch erhöht sich seine Standzeit.
Luftfilter wechseln
Material und Bauarten von Luftfiltern
Luftfilter wie sie standardmäßig in Autos zum Einsatz kommen, bestehen in der Regel aus Zellulosefasern (d.h. Papier) und weisen eine hohe Abscheiderate auf. Sie arbeiten trocken, sind günstig in der Herstellung und einfach in der Handhabung. Teilweise wird das Papier noch zusätzlich imprägniert, um zu verhindern, dass der Filter Feuer fängt, wenn z.B. glühende Zigarettenkippen angesaugt werden. Im Ersatzteilhandel und natürlich auch in unserem Online-Shop finden Sie zudem mit Öl getränkte Dauerluftfilter bzw. Langzeitfilter, die häufig aus Baumwolle bestehen. Sie werden einfach anstelle der normalen Luftfilter eingesetzt und können Laufleistungen von bis zu 100.000 Kilometer erreichen. Desweiteren kann man Luftfilter aus Schaumstoffen finden, die sich zwar abwaschen und ausklopfen lassen, aber mit der Zeit auflösen und dann ebenfalls gewechselt werden müssen. Das Abwaschen, Auspusten oder Ausklopfen von normalen Papierfiltern sollte man hingegen unterlassen. Ihre Strukturen sind so fein, dass jedwede mechanische Beanspruchung zur Beschädigung des Filters führen kann. Die kleinen Risse sind mit dem Auge häufig nicht einmal zu sehen.
Luftfilter
Luftfilter aus Papier sind günstig und bieten hohe Abscheidungsraten. Sie lassen sich nicht reinigen und werden regelmäßig getauscht.
Langzeitfilter
Dauerluftfilter aus Baumwolle halten bis zu 100.000 km. Sie ersetzen den Luftfilter und können ausgeklopft und ausgewaschen werden.
Sportluftfilter
Sportluftfilter kommen im Tuning-Bereich zum Einsatz. Der Motor dröhnt stärker und es lässt sich mehr Leistung realisieren.
Sportluftfilter als Alternative für mehr Leistung?
Mit dem Begriff Sportluftfilter sind in der Regel offene Filterkonstruktionen gemeint, die im Gegensatz zu normalen Luftfiltern deutlich mehr Luft durchlassen. Die offene Konstruktion verändert zudem den Motorsound, der subjektiv als kräftiger wahrgenommen wird. Ob der Einsatz eines Sportluftfilters jedoch wirklich mehr PS aus dem Fahrzeug kitzelt, hängt vom Einzelfall ab. Grundsätzlich brauchen vor allem Motoren mit Turbolader viel Luft, um ihre Leistung voll ausschöpfen zu können. Neben der reinen Luftmenge spielt jedoch auch die Temperatur eine Rolle. Je wärmer die angesaugte Luft nämlich ist, desto geringer fällt der Sauerstoffanteil aus. Bei einem offenen Luftfilter ohne Abschirmung oder Zuleitung von kalter Außenluft stammt die Luft vor allem aus dem Motorraum. Dieser erhitzt sich, was zu Sauerstoffmangel in den Brennkammern führt, der eigentlich durch den Einsatz des Sportluftfilters vermieden werden sollte. Durch geschlossene Luftzuleitungen, eine clevere Positionierung des Filters und entsprechende Abschirmungen lässt sich das Problem beheben. Geschlossene Zuleitungen verzögern allerdings die Gasannahme, sodass sich messbare Leistungssteigerungen durch Sportluftfilter nur mit entsprechenden Umbauten realisieren lassen.