Der Bremsenwechsel - Günstig und sicher die Bremsen wechseln!
Beim Bremsenwechsel lohnt sich der Preisvergleich. Am meisten spart, wer die Bremsen selbst wechseln kann, doch Vorsicht: Diese Aufgabe sollten nur Kfz-Profis angehen. (Bild: Grasetto @istockphoto.com)
- Der Bremsenwechsel
- Wann wechselt man Bremsbeläge?
- Wie wechselt man Bremsbeläge?
- Was kosten neue Bremsbeläge?
- Wann tauscht man Bremsscheiben?
- Wechsel der Bremsscheiben im Detail
- Kosten für neue Bremsscheiben
- Einfahren der Bremsen
- Bremsen von E-Autos
- Wechsel des Bremssattels
- Symptome defekter Bremsen im Überblick
- Sicherheitshinweis
Spricht man vom Wechsel der Bremsen, ist im Allgemeinen der Austausch der Bremsbeläge gemeint. Sie bilden zusammen mit der jeweiligen Bremsscheibe ein Reibpaar, das Bewegungsenergie in Wärme umwandelt. Das Auto verzögert und die Bremsen werden heiß. Natürlich verschleißt bei diesem Vorgang auch die Bremsscheibe, doch sie ist in der Regel härter und aufgrund ihrer Größe deutlich teurer als die Bremsklötze. Dass die Bremsbeläge ihre Verschleißgrenze schneller erreichen, ist also kein Zufall, sondern der Versuch, die Kosten für den Bremsenwechsel zu minimieren. Gleiches gilt für Trommelbremsen, denn auch in diesem System halten die Bremstrommeln deutlich länger als die Bremsbacken. Je nach Verschleißgrad müssen aber auch die Bremsscheiben und Bremstrommeln beim Wechsel der Bremsen ersetzt werden. Der Bremsenwechsel schließt den Tausch des Bremssattels, des Hauptbremszylinders oder des Bremskraftverstärkers in der Regel nicht mit ein. Wir erklären dennoch, auf welche Symptome Sie achten sollten und woran Sie z.B. einen defekten Bremssattel erkennen.
Bremsen wechseln: Wann die Bremsbeläge wechseln?
Scheibenbremsen haben Trommelbremsen aufgrund der sehr präzisen Bremskraftsteuerung in vielen Autos verdrängt. Mit einem Wechsel der Bremsbeläge werden daher fast alle Autofahrer früher oder später konfrontiert. Häufig melden sogenannte Verschleißanzeiger, dass der Bremsbelag seine Verschleißgrenze erreicht hat. Diese Mindestdicke wird durch den Hersteller vorgegeben und beträgt meist 4 mm. Der Verschleißanzeiger ist deswegen notwendig, da die Bremsbeläge im eingebauten Zustand praktisch nicht zu sehen sind und daher auch nicht begutachtet werden können. Es handelt sich um einen Draht, der in den Bremsbelag eingearbeitet und durch den Abtrag des Materials allmählich freigelegt wird. Bei Kontakt mit der Bremsscheibe bzw. bei Induktion durch die sich drehende Bremsscheibe, fließt ein Strom zum Steuergerät und die Warnleuchte informiert den Fahrer. Bei älteren Autos kann der Verschleißwarner auch aus einem Metallplättchen bestehen. Dieses wird nach und nach freigelegt und beginnt zu schwingen. Diese Luftvibration nimmt man als penetrant quietschendes Geräusch wahr. In beiden Fällen ist der Zeitpunkt gekommen, die Bremsen zu wechseln.
Die Bremsen bzw. Bremsbeläge sollte man sich außerdem anschauen, wenn das Auto beim Bremsen verzieht, Vibrationen im Lenkrad spürbar sind oder ein Rubbeln im Bremspedal auftaucht. Während ein Pulsieren durch das ABS bei Vollbremsungen völlig normal ist, entsteht Bremsenrubbeln durch Riefen in der Bremsscheibe, die auch durch abgefahrene Bremsbeläge hervorgerufen werden können.
Bremsen immer achsweise wechseln
Aufgrund der dynamischen Achslastverschiebung während der Verzögerung werden die Bremsen an der Vorder- und Hinterachse eines Autos unterschiedlich beansprucht. Daraus ergibt sich, dass die Bremsbeläge vorne und hinten auch bei gleichem Material einen unterschiedlichen Verschleißgrad aufweisen können. In der Konsequenz müssen sie nicht zum gleichen Zeitpunkt ersetzt werden. Der achsweise Wechsel der Bremsen ist hingegen immer Pflicht, denn zum einen sollte bei funktionierenden Bremssätteln der Verschleißgrad übereinstimmen und zum anderen darf es nicht zu unterschiedlichem Bremsverhalten zwischen den beiden Seiten kommen. Das Auto könnte sonst beim Bremsen verziehen und ausbrechen.
Der Bremsbelagwechsel im Detail
Um die Bremsbeläge wechseln zu können, wird das Auto idealerweise mit einer Hebebühne auf eine angenehme Arbeitshöhe gebracht und die Räder entfernt. Das Kabel vom Verschleißanzeiger wird gelöst und der Bremssattel vom Bremssattelhalter geschraubt. Dafür werden die Führungsbolzen entfernt. Achten Sie beim Abnehmen des Bremssattels darauf, dass der Bremsschlauch nicht knickt und die Manschetten der Bremskolben nicht beschädigt werden. Je nach Auto und Achse kann man den Bremssattel entweder an der Feder mit Kabelbindern befestigen oder auf den Lenkern ablegen. Als nächstes werden die Führungsschienen gründlich mit einer Drahtbürste gereinigt bzw. je nach Modell auch neue Metallschienen aufgesetzt. Sie sorgen dafür, dass die Bremsbeläge später nicht verkanten.
Damit auch der Bremssattel ordentlich gleiten kann, werden die Führungsbolzen gereinigt und je nach Hersteller gefettet. Beachten Sie jedoch, dass dies vom Bremsenhersteller abhängt und manchmal nicht notwendig ist. Zudem ist es wichtig, sich davon zu überzeugen, dass die Bremsbeläge richtig sitzen und sich mit etwaigen Federn am Bremssattel abstützen. Die Einbaulage z.B. bei Bremsbelägen mit Verschleißanzeiger entnehmen sie der Anleitung. Hat man sich von der Leichtgängigkeit überzeugt, wird der Bremssattel wieder aufgesetzt. Dafür muss der Kolben zurück gepresst oder zurückgedreht werden - je nachdem, wie die Feststellbremse realisiert ist. Der Verschleißanzeiger wird am Ende ebenfalls wieder angesteckt und mit dem Auto verbunden.
Kosten eines Bremsbelagwechsels
Das Wechseln der Bremsklötze gehört zum Standardprogramm jeder Werkstatt und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, da häufig nicht einmal das Bremssystem geöffnet werden muss. Die Kontrolle der Bremsflüssigkeit ist dennoch immer Bestandteil der Arbeit. Einen Bremsbelagsatz bestehend aus vier Bremsbelägen inkl. Zubehör kann man je nach Fahrzeug bereits für ca. 20 EUR kaufen, um eine Achse auszurüsten. Bremsbeläge mit hohem Keramikanteil, weisen weniger Bremsstaub auf und kommen vor allem in Sportwagen zum Einsatz. Sie sind entsprechend teurer. Einschließlich Werkstattleistung kann der Bremsbelagwechsel je nach Stundensatz, Auto und Achse zwischen 250 und 500 Euro kosten. Verfügt das Fahrzeug z.B. über Stellmotoren für die Feststellbremse wird der Belagwechsel ebenfalls teurer.
Bremsen wechseln: Wann die Bremsscheiben tauschen?
Auch die Bremsscheiben besitzen eine definierte Verschleißgrenze und dürfen eine minimale Dicke nicht unterschreiten, da sie sonst reißen könnten. Sie werden auch dann gewechselt, wenn beim Austausch der Bremsbeläge festgestellt wird, dass der Abtrag seit dem letzten Bremsbelagwechsel größer war, als der bis zur Verschleißgrenze verbleibende Rest. Das spart erneute Werkstattkosten und stellt sicher, dass die Bremsscheiben unter keinen Umständen dünner werden als die Verschleißgrenze vorgibt. In der Regel halten Bremsscheiben mehr als 100.000 Kilometer, wenn man hochwertige Qualitätsbremsen von Spezialisten wie z.B. ATE, Brembo oder Bosch kauft. Sparen Sie also nicht am falschen Ende, denn mit billiger Importware stehen Sie vielleicht bereits nach 20.000 Kilometern wieder in der Werkstatt. Ob es sich jedoch um ein günstiges Schnäppchen oder einen gefährlichen Nachbau aus Fernost handelt, kann selbst ein Experte nicht ohne weiteres erkennen.
Umso wichtiger ist der Kauf von Scheibenbremsen bei einem zuverlässigen Partner wie kfzteile24. Durch regelmäßige Qualitätskontrollen stellen wir sicher, dass sie echte Markenteile erhalten, die jedem Vergleich mit dem OE-Teil standhalten.
Neben dem verschleißbedingten Austausch, müssen Bremsscheiben u.U. auch dann gewechselt werden, wenn sich nach einer Extrembelastung Risse, Riefen oder Wellen gebildet haben. Dies kann z.B. nach Notbremsungen aus hohen Geschwindigkeiten oder falschem Gebrauch der Bremse bei Bergabfahrten der Fall sein. Der Stahl erhitzt sich so sehr, dass er sich unter der Belastung verformen kann oder es kommt zur punktuellen Überhitzung, wenn Bremsbelag und Bremsscheibe noch nicht eingefahren sind und die gesamte Bremskraft nur über einen winzigen Punkt auf die Bremsscheibe wirkt. Aus diesem Grund sollte man nach dem Bremsenwechsel nach Möglichkeit auch auf Vollbremsungen verzichten, wenn es die Verkehrssituation erlaubt.
Bremsscheibe wechseln im Detail
Die Arbeitsschritte zum Wechseln der Bremsscheibe sind identisch mit dem Wechsel der Bremsbeläge, mit dem Unterschied, dass auch diese ausgetauscht wird. Die alte Scheibe wird abgenommen und die neue Scheibe zunächst mit einer Halteschraube fixiert. Achten Sie ggf. auf eine Laufrichtung, wenn die Bremsscheibe über eine Innenbelüftung verfügt. Die Montageschraube sollte zudem immer angezogen werden, selbst wenn die Bremsscheibe später durch die Radschrauben gehalten wird. Verzichtet man auf die Montageschraube, könnte Wasser eindringen und zu Rost zwischen Bremsscheibe und Radnabe führen. Die Radnabe wird natürlich vor dem Aufsetzen der neuen Bremsscheibe gründlich gereinigt. Werden die Bremsscheiben mit einem Schutzlack ausgeliefert, so kann man diesen dranlassen. Er trägt sich beim Bremsen automatisch ab und schützt die restliche Scheibe vor Korrosion.
Was kosten neue Bremsscheiben?
Bremsscheiben können je nach Fahrzeug als Vollscheiben oder mit Innenbelüftung gefertigt sein und in ihrem Durchmesser stark variieren. Besonders aufwendige Exemplare besitzen zudem Nuten, Löcher oder Schlitze, um den Wärmetransport zu begünstigen und die Scheibe bei Regen möglichst wasserfrei zu halten. Vor allem bei Sportwagen kann überdies der Trägertopf von der eigentlichen Bremsscheibe getrennt gefertigt sein, sodass diese Elemente später verbunden werden müssen. Das aufwendige Verfahren dient der Gewichtsreduktion und dem Fahrkomfort. Entsprechende Besonderheiten schlagen sich natürlich auch im Preis nieder. Je größer und ausgefallener die Scheibe, desto teurer wird sie. Vollscheiben für die Golf-Klasse kann man bei uns schon ab ca. 20 Euro kaufen, während innenbelüftete Bremsscheiben für einen Porsche mit über 100 Euro pro Bremsscheibe zu Buche schlagen.
Bremsen nach dem Wechsel einfahren
Sie haben sich neue Bremsen gegönnt und wollen wissen, ob diese auch zupacken können? Der Impuls ist verständlich, doch lassen Sie sich nicht dazu hinreißen, nach dem Bremsenwechsel voll in die Eisen zu steigen. Die Bremsscheiben und Bremsbeläge müssen sich aufeinander einstellen, um ein sauberes Tragbild und lange Lebensdauer zu gewährleisten. Dafür müssen Sie nicht einmal definierte Bremsmanöver durchführen, sondern einfach vorausschauend fahren und die Bremsen nach Möglichkeit auf den ersten 300-500 Kilometern nicht über Gebühr belasten. Eine entsprechende Fahrweise spart zusätzlich noch Kraftstoff und schont die Bremsen selbst nach der Einfahrphase.
Verschleißen Bremsen von E-Autos weniger?
Mit einem Wort: Ja, die Bremsen von E-Autos verschleißen weniger, weil sie über Rekuperationstechnik verfügen, d.h. man macht sich die elektromagnetische Wechselwirkung zunutze, um Bewegungsenergie in elektrische Energie umzuwandeln und den Akku zu speisen. Das Auto wird langsamer, ohne dass es zu einer mechanischen Berührung zwischen Bremsbelag und Bremsscheibe kommen muss. Beachten Sie jedoch, dass Sie sich und der Bremsscheibe damit auf lange Sicht keinen Gefallen tun, denn der Bremsvorgang befreit die Bremsscheibe auch von Rost. Wer aus falscher Sparsamkeit völlig auf den Einsatz der mechanischen Bremsen verzichtet, riskiert einen notwendigen Wechsel der Bremsscheiben aufgrund von Korrosion.
Wann muss man den Bremssattel ersetzen?
Im Gegensatz zur Bremsscheibe oder den Bremsklötzen ist der Bremssattel kein Verschleißteil und muss nur dann getauscht werden, wenn er einen Defekt aufweist. Dies kann unter anderem den Bremskolben betreffen, der z.B. undicht werden kann. Es tritt Bremsflüssigkeit aus, die sogar auf der Bremsscheibe landen kann. Dort wirkt sie wie Schmieröl und verschlechtert die Verzögerung dramatisch. Auch beschädigte Manschetten sind für den Kolben ein Problem, wenn Dreck eindringt und seine Leichtgängigkeit gefährdet ist. Schließlich sind auch unsachgemäßer Ein- und Ausbau für zahlreiche Schäden an Bremssätteln verantwortlich. Im Gegensatz zu früher können die Kolben nämlich nicht in jedem Fall mit einer Zange zurückgedrückt werden. Stattdessen werden sie mit einem speziellen Rückstellwerkzeug zurückgedreht. Das Gewinde ist notwendig, um auch bei Scheibenbremsen eine einfache Feststellbremse realisieren zu können.
Handelt es sich um einen Schwimmsattel muss zudem immer sichergestellt werden, dass er sich frei und ohne zu verkanten bewegen kann, damit auf beiden Seiten der Bremsscheibe die Bremsbeläge richtig anliegen. Hat er sich aus irgendeinem Grund verzogen oder sind die Führungsbuchsen auch nach einer Reinigung nicht mehr zu gebrauchen, wird der Bremssattel ersetzt. In diesem Fall muss immer das Bremssystem geöffnet werden, was später eine Entlüftung an allen Bremsen notwendig macht.
Symptome defekter Bremsen im Überblick
Problem | mögliche Ursachen |
---|---|
Quietschgeräusche und Warnmeldungen | abgefahrene Bremsklötze |
dauerhaft niedriger Bremsflüssigkeitsstand | verschlissene Bremsbeläge, leckende Bremsschläuche, defekter Bremssattel oder Radbremszylinder |
verölte Bremse | Leck im Bremsschlauch, defekte Dichtungen im Bremssattel bzw. Radbremszylinder |
Bremsenrubbeln | Riefen in der Bremsscheibe |
schlechtes Tragbild der Bremsscheibe | Einfahrphase nicht beachtet, schwergängiger Bremssattel |
Risse in der Bremsscheibe | Überlastung, Produktionsfehler, Einfahrphase nicht beachtet |
Auto verzieht beim Bremsen | schwergängiger Bremssattel, achsweiser Bremsenwechsel nicht beachtet |
schwergängige Bremsbetätigung | Bremskraftverstärker defekt, undichter Unterdruckschlauch |
geringe Bremswirkung | überhitze Bremsen (Fading), Bremsflüssigkeit auf der Bremse, defekter Hauptbremszylinder |
Bremspedal lässt sich durchtreten | Luft im Bremssystem, siedende Bremsflüssigkeit wegen zu hohem Wasseranteil, defekte Bremsschläuche |
Fehlermeldung des ABS | defekter ABS-Sensor, gerissener Sensorring |
Kann man die Bremsen auch alleine wechseln?
Bremsen sind das primäre Sicherheitssystem Ihres Autos und sollten mit entsprechender Vorsicht gehandhabt werden. Wechseln Sie daher die Bremsen nur, wenn Sie über das notwendige Fachwissen und das benötigte Werkzeug verfügen. Allen anderen raten wir, eine Werkstatt aufzusuchen und die Bremsen günstig online zu kaufen. Bei kfzteile24 gehen Sie sicher, dass sie ordentliche Markenqualität erhalten und können im Vergleich zum Werkstattangebot bares Geld sparen. Für den Einbau durch die Profis müssen Sie dann nur noch die Arbeitsleistung berappen und können auf Vergleichsportalen eine passende Werkstatt in Ihrer Nähe finden.