Radbolzen / Radschrauben – Räder am Auto sicher befestigen

Um Räder sicher am Auto zu befestigen, brauchst du entweder Radschrauben (oftmals auch Radbolzen genannt) oder Radmuttern. Sie dienen als Verbindungselement zwischen Felge und Fahrzeug und werden an der Radnabe des Autos befestigt.

Radschraube vs. Radmutter - was ist der Unterschied?

Radschrauben und Radmutter erfüllen grundsätzlich beide denselben Zweck: Sie befestigen das Rad am Fahrzeug. Allerdings gibt es doch einen gravierenden Unterschied:

Bei der Radschraube handelt es sich um einen zylindrischen Stift mit Gewinde. Dieser wird im Gewinde der Radnabe befestigt. Bei Verwendung von Radmuttern hingegen befinden sich Stehbolzen an der Radnabe. Radmuttern verfügen also über ein Innengewinde und werden auf die dazugehörigen Stehbolzen geschraubt.

Welches von beiden du brauchst, hängt von deinem Fahrzeug ab. Je nach Herverbauter Radnabe brauchst du entweder Radschrauben - oder eben Radmuttern.

Die richtigen Radschrauben finden

Beim Kauf von Radschrauben solltest du darauf achten, dass sie zu deinen Felgen passen. Denn Radschraube ist nicht gleich Radschraube. Es gibt unterschiedliche Bautypen und Gewindearten, und es ist wichtig, dass du den richtigen Radschrauben-Typ für deine Räder verwendest. Sonst lassen sich die Räder nicht richtig befestigen.

Der Bund fürs (Schrauben-)Leben

Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen Kegelbundschrauben, Kugelbundschrauben und Flachbundschrauben: Der Unterschied bei diesen Radschrauben liegt in ihrer Form: Wie der Name schon sagt haben Kegelbundschrauben einen kegelförmigen Bund, Kugelbundschrauben einen runden und Flachbundschrauben einen platten Bund. Welchen Radschrauben-Typ du benötigst hängt von deinen Felgen ab. Auch hier gilt: Je nach Hersteller und Modell werden unterschiedliche Typen verwendet.

Das passende Gewinde

Wenn du den passenden Bund für deine Felgen gefunden hast, musst du noch das passende Gewinde für deine Radnabe finden. Dabei ist sowohl die Größe der Schraube als auch der Anstieg des Gewindes (der Abstand zwischen zwei Gewindegängen) entscheidend. Schrauben der Größe M12 gibt es zum Beispiel mit einem Anstieg von 1,25, 1,5 oder 1,75 Millimetern. Welches Gewinde deine Radschrauben haben müssen, findest du in deinem Fahrzeughandbuch.

Es kommt auf die Länge an

Wenn du neue Felgen oder Spurverbreiterungen an deinem Auto montierst, brauchst du dafür eventuell längere Radschrauben. Sonst sitzen die Schrauben nicht komplett im Gewinde und können das Rad nicht ausreichend festhalten. Informiere dich daher beim Felgenkauf frühzeitig, ob du neue Radschrauben brauchst.

Alternativ gibt es auch Radschrauben mit einer einstellbaren Gewindelänge. Bei diesen Schrauben kannst du den Bund mithilfe von Unterlegscheiben verschieben und so die Gewindelänge an unterschiedliche Felgen oder Spurverbreiterungen anpassen.

Radschrauben anziehen: Auf das richtige Drehmoment achten

Du wechselst deine Reifen selbst? Dann achte darauf, dass du die Radbolzen immer mit dem richtigen Drehmoment anziehst. Ist das Drehmoment zu niedrig, können sich die Radschrauben lösen. Bei zu viel Drehmoment können die Radbolzen abreißen oder das Gewinde beschädigt werden.

Welches Drehmoment das richtige ist, unterscheidet sich von Fahrzeug zu Fahrzeug. Denn das nötige Drehmoment ,hängt unter anderem von Felgengröße, Fahrzeugtyp, Anzahl der Schrauben und Bauart der Felge (Alufelgen oder Stahlfelgen) ab.

Mit wieviel Drehmoment du deine Radschrauben befestigen musst, kannst du in deinem Fahrzeughandbuch nachlesen.

Wann brauche ich neue Radbolzen?

In der Regel kannst du die alten Radschrauben beim Räderwechsel wiederverwenden. Durch Materialalterung,Korrosion oder Beschädigungen kann es aber insbesondere bei älteren Fahrzeugen vorkommen, dass du die Radschrauben tauschen musst. Das passiert zum Beispiel in den folgenden Fällen:

• Wenn die Radschrauben rosten, solltest du sie nicht wieder anbringen. Sonst kann es passieren, dass sie “festgammeln” und sich nicht mehr lösen lassen..
• Auch Radbolzen mit beschädigtem Gewinde solltest du nicht mehr verwenden. Wenn du sie doch wieder einschraubst, kannst du damit auch das Gewinde in der Radnabe beschädigen.
• Die Aufnahme für das Werkzeug sollte einwandfrei und nicht beschädigt sein. Sonst kannst du die Radschrauben nicht mehr ordnungsgemäß befestigen oder – besonders nervig – sie lassen sich nicht mehr lösen.
• Der Radbolzen sollte selbstverständlich auch nicht gerissen oder sonstwie beschädigt sein.

Es gibt aber auch andere Gründe für einen Wechsel der Radschrauben, die nichts mit dem Verschleiß zu tun haben:

• Wenn du Spurverbreiterungen in deinem Auto eingebaut hast, brauchst du auch längere Radschrauben.
• Auch bei neuen Felgen brauchst du unter Umständen längere Radbolzen. Außerdem brauchst du für manche Felgen einen anderen Schraubentyp als für die Serienfelgen.
• Wenn du eine andere Radnabe als die serienmäßige installierst, brauchst du eventuell Radschrauben mit einem anderen Gewinde.

Das Wichtigste rund um Radschrauben zusammengefasst

• Radschrauben und Radmuttern ist nicht das gleiche. Während Radschrauben einen zylindrischen Stift mit Gewinde haben, der in das Innengewinde der Radnabe geschraubt wird, haben Radmuttern ihrerseits selbst ein Innengewinde und werden in den Stehbolzen der Radnabe gedreht.
• Ob du Radmuttern oder Radschrauben benötigst hängt von deinem Fahrzeug ab.
• Beim Kauf von Radschrauben solltest du darauf achten, ob du kugelförmige, kegelförmige oder flache Radbolzen benötigst.
• Achte außerdem darauf, welches Gewinde du brauchst und wie lang deine Radschrauben sein müssen.
• Das richtige Drehmoment ist äußerst wichtig beim Reifenwechsel. Überprüfe vor dem Festziehen, welches Drehmoment deine Radschrauben brauchen.
• Wenn du dir neue Felgen oder Spurverbreiterungen zulegst, brauchst du unter Umständen längere oder kürzere Radbolzen.
• Wenn du an deinen Radschrauben Rost, Beschädigungen oder Abnutzungen entdeckst, solltest du sie nicht weiter verwenden.