Die richtige Profiltiefe für Ihren Reifen
Die Profiltiefe eines Reifens gehört zu den wichtigsten Sicherheitsmerkmalen des Pneus und sollte regelmäßig geprüft werden. Der Gesetzgeber hat in Deutschland eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben, doch zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie sich nicht an diese Verschleißgrenze herantasten. Experten und Prüforganisationen empfehlen ein deutlich stärkeres Profil, denn schließlich bilden die Reifen den einzigen Fahrbahnkontakt des Autos und müssen Beschleunigungs- und Lenkkräfte übertragen. Geht die Haftung verloren, ist das Fahrzeug nicht mehr kontrollierbar.
Gesetzliche Mindestprofiltiefe: 1,6 mm
Für den Straßenverkehr sind nur Reifen zugelassen, die über eine Profilierung verfügen. Reifen ohne Profil, sogenannte Slicks, sind im öffentlichen Straßenverkehr verboten. Nach Expertenmeinung sind Sie aber auch mit noch zugelassenen 1,6 Millimetern Profil nicht mehr sicher unterwegs. Wer mit noch weniger Profil auf seinen Reifen erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von mindestens 60,- EUR und einem Punkt in Flensburg rechnen. Im Falle eines Unfalls kann zu geringes Reifenprofil auch dazu führen, dass es verschuldensunabhängig teuer wird.
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Ausreichendes Profil schützt vor Aquaplaning
Dass sich eine nasse Fahrbahn rutschiger bzw. glatter anfühlt, liegt am geringeren Reibungskoeffizienten, wodurch sich der Bremsweg verlängert. Doch mit Aquaplaning wird nicht der Untergrund beschrieben, sondern ein Fahrzustand charakterisiert. Erst in den 1960er Jahren mit steigender Motorisierung und bei höheren Geschwindigkeiten fiel Reifenherstellern in der Entwicklung ein Phänomen auf, bei dem sich Wasser vor einem rollenden Reifen sammelte und durch das Profil nicht mehr schnell genug zur Seite geschoben werden konnte. Das auf diese Weise gestaute Wasser schiebt sich keilförmig von vorne unter den Reifen. Die Reifenaufstandsfläche sinkt, was zum Verlust der Haftung führt. Der Reifen schwimmt auf und kann keine Brems- oder Führungskräfte mehr übertragen. In der Folge besteht akute Schleudergefahr. Das Profil wirkt dem Wasserstau entgegen, indem es wie eine Drainage fungiert. Das Wasser wird zu den Seiten abtransportiert, wobei sich das Verdrängungsvolumen aus der Profilbreite und der Profiltiefe ergibt. Je größer das Profil, desto unwahrscheinlicher ist Aquaplaning. Um ein grundsätzliches Aufstauen von Wasser vor dem Reifen zu verhindern, ist es auch sinnvoll, die Geschwindigkeit bei Regen deutlich zu verringern.
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Empfohlene Mindestprofiltiefe Sommerreifen: 3 mm
Nach Angaben des ADAC nimmt bereits ab 4 mm Profiltiefe die Haftung eines Reifens bei Nässe deutlich ab. Die Experten können jahrelange Erfahrung mit Reifentests vorweisen und empfehlen eine Profiltiefe von mindestens 3 mm bei Sommerreifen. So sind sie auch bei heftigen Sommergewittern auf der sicheren Seite. Ein angepasstes Tempo ist aber auch bei ausreichendem Profil stets unerlässlich.
Empfohlene Mindestprofiltiefe Winterreifen: 4 mm
Die vom ADAC empfohlene Mindestprofiltiefe eines Winterreifens von 4 mm ist bei unseren Nachbarn in Österreich sogar gesetzliche Anforderung. Das tiefe Profil mit seinen klaren Griffkanten wird meist durch Lamellen ergänzt, die bei Schnee und Eis eine möglichst gute Verzahnung mit dem Untergrund ermöglichen sollen. Ist das Profil abgefahren, sind meist auch die Lamellen nicht mehr vorhanden, sodass man gleich zwei wichtige Merkmale eines Winterreifens einbüßt. Schließlich kann sich je nach Reifen sogar die Gummimischung ändern, je weiter der Laufstreifen abgefahren wird. Zur Verbesserung der Fahreigenschaften kann nämlich unter dem Laufstreifen eine härtere Gummimischung zum Einsatz kommen, die jedoch deutlich schlechter für den Winter geeignet ist. So büßt man letztendlich sogar die letzte Eigenschaft eines Winterreifens ein. Denken Sie an Ihre Sicherheit und die aller anderen Verkehrsteilnehmer und lassen Sie es nicht dazu kommen.
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Profiltiefe messen
Am einfachsten und komfortabelsten lässt sich die Profiltiefe mit einem entsprechenden Profiltiefenmesser bestimmen. Diesen gibt es entweder analog oder digital, doch egal für welche Variante Sie sich entscheiden, das Gerät wird einfach mit der Messseite in das Profil gesteckt. Ein beliebtes und besonders günstiges Hilfsmittel ist übrigens der Rand einer Ein-Euro-Münze. Er ist exakt 3 mm breit und sollte daher stets komplett verdeckt werden, wenn mit der Münze Reifenprofil überprüft wird. Ist dies nicht mehr der Fall, empfiehlt sich der Wechsel. Sie können sich auch grob an eventuellen Abriebindikatoren orientieren. Dabei handelt es sich um kleine Stege, die in das Profil des Reifens eingelassen sind und in der Regel 1,6 mm hoch sind. Kleine Dreiecke an der Reifenflanke mit der Aufschrift TWI (Tread-Wear-Indicator) weisen auf sie hin. Die Profiltiefe jedoch konkret zu messen, ist aber die sicherere Methode.
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