Tipps für den Verkauf eines Autos
Sie möchten Ihr Auto verkaufen? Über das Internet ist der Autoverkauf so einfach wie nie zuvor. Es gibt mittlerweile mehrere Plattformen in Deutschland, die sich auf den Verkauf von Fahrzeugen spezialisiert haben. Auf diesen Internetmärkten können Sie schnell und problemlos einen privaten Kaufinteressenten oder Händler finden, der an Ihrem Wagen interessiert ist. Die Anzeigen sind in der Regel sogar kostenlos und Sie müssen lediglich einige Fahrzeugdaten des Autos angeben. Wichtig sind zum Beispiel die Marke, das Modell, das Datum der Erstzulassung sowie der Kilometerstand. Trotzdem gibt es natürlich einige Dinge, die man beachten sollte. Welche dies genau sind, schildern wir in unserem folgenden Verkaufsratgeber.
Bild: Christian Klöppel @flickr.com (CC BY 2.0)
Der erste Eindruck zählt!
Beim Gebrauchtwagenverkauf zählt der erste Eindruck, d.h. wenn dem potentiellen Käufer das Fahrzeug auf den ersten Blick nicht gefällt, dann wird es in der Regel auch nichts mit der Unterschrift auf dem Kaufvertrag. Entsprechend wichtig ist es, das Auto zunächst einmal gründlich zu reinigen. Entfernen Sie allen Schmutz und Dreck und befreien Sie das Fahrzeug von allen individuellen Stickern, Aufklebern oder eventuellen Fanartikeln Ihres Fußballclubs. Achten Sie bei etwaigen Schönheitsreparaturen darauf, dass keine Lackunterschiede auftreten, die man insbesondere im Gegenlicht gut sehen kann. Eine komplette Motorwäsche kann hilfreich sein - insbesondere auch für die Fotos - doch ein cleverer Gebrauchtwagenkunde wird sich von schicken Äußerlichkeiten nicht blenden lassen.
Sorgen Sie besser dafür, dass im Service-Heft alle Wartungen vermerkt wurden und das Auto eine neue Plakette besitzt. Das Auto kurz vor der Hauptuntersuchung zu verkaufen, wird jeden Interessenten skeptisch machen. Dass ein älteres Auto Mängel aufweist, ist nicht ungewöhnlich, daher raten wir zur Ehrlichkeit. Erläutern Sie zum Beispiel an welchen Stellen Sie bereits Maßnahme gegen etwaigen Rost unternommen haben. Teilweise kann es sich sogar vorteilhaft auswirken, Schadstellen offen und ehrlich zu dokumentieren, um dem gesamten Angebot Glaubwürdigkeit zu verleihen. Verzichten sollten Sie in jedem Fall auf etwaige Manipulationen des Kilometerstandes. Das ist nicht nur illegal, sondern in vielen Fällen auch völlig nutzlos. Die meisten Käufer sind sich mittlerweile bewusst, dass die Daten mit krimineller Energie geändert werden können. Und der Kilometerstand muss schließlich auch zum Zustand und Alter des Autos passen.
Bild: Sven Teschke @wikimedia (CC BY-SA 3.0)
Einen fairen Verkaufspreis ermitteln - so klappt‘s
Es gibt einige Marken, die auf dem Gebrauchtwagenmarkt besonders beliebt sind sowie Sonderausstattung, die den erzielbaren Verkaufspreis in die Höhe treibt. Für viele Verkäufer ist es sehr schwer, den Wert des Autos realistisch einzuschätzen. Einen ersten Anhaltspunkt für einen fairen Verkaufspreis bringt ein Blick in die einschlägigen online Verkaufsportale. Vergleichen Sie dort Fahrzeuge mit ähnlichen Eckdaten und schauen Sie, was dort verlangt wird. Berücksichtigen Sie, dass in der Regel ein Fahrzeug bei einem Händler aufgrund dessen Gewährleistungspflichten teurer angeboten wird als von einem Privatmann. Wenn Sie auf der sicheren Seite sein möchten, sollten Sie das Fahrzeug bewerten lassen. Dies ist nicht nur eine Sicherheit für Sie als Verkäufer, sondern auch Käufer bevorzugen Fahrzeuge, bei denen ein Wertgutachten vorliegt, zum Beispiel durch einen Gebrauchtwagencheck vom TÜV oder von der Dekra.
Bild: Christian Klöppel @flickr.com (CC BY 2.0)
Sie können auch zunächst einen geschätzten Wert über einen Online-Rechner ermittelt. Hierfür sind nur einige wenige Daten erforderlich wie zum Beispiel die Fahrzeugmarke, das Modell des Autos, das Baujahr, die Erstzulassung und die Laufleistung. Damit erhalten Sie einen ersten Eindruck vom Wert anhand einer Preisliste. Diese Listenpreise werden laufend aktualisiert und orientieren sich immer am aktuellen Markt. Allerdings handelt es sich um reine Schätzwerte, die nicht über den tatsächlichen erzielbaren Verkaufspreis aussagen. Etwaige vorliegende Schäden oder andere individuellen Faktoren werden z.B. nicht berücksichtigt.
Eine richtige Einschätzung kann nur ein Gutachter geben, der nicht nur den aktuellen Marktwert kennt, sondern auch die individuellen Extras und den Zustand des Fahrzeuges einbezieht. Für eine umfassende Beurteilung eines Fahrzeugs durch einen Gutachter werden auch sichtbare und versteckte Mängel bewertet und ebenfalls Faktoren erkannt, die zu einer Wertsteigerung führen - zum Beispiel gefragte Ausstattungsmerkmale.
Tipps: Diese Maßnahmen erhöhen den Wert Ihres Fahrzeugs
Der Autoverkauf ist in der Regel keine leichte Sache, da der Markt für Gebrauchtwagen groß ist und Interessenten aus einer Vielzahl von Fahrzeugen auswählen können. Aus dem Grund ist es auch besonders wichtig, dass Sie mit bestimmten Maßnahmen Ihr Fahrzeug besonders herausstellen, um im Dschungel der Angebote nicht unterzugehen.
Tipp 1: Fahrzeugwäsche und Aufbereitung
Ein schmutziges Fahrzeug hat wenig Chancen - daher ist es selbstverständlich, dass Sie das Auto gründlich reinigen müssen, bevor es zum Verkauf angeboten wird. Das bedeutet nicht nur eine umfangreiche Fahrzeugwäsche inklusive Innenreinigung, sondern auch eine Lackpolitur und das Pflegen der Kunststoffflächen. Keinen guten Eindruck hinterlassen ebenfalls Abfälle im Fahrzeuginneren oder im Kofferraum. Tipp: Lassen Sie Ihr Fahrzeug professionell aufbereiten. Die hierfür fälligen Kosten lassen sich in der Regel über einen besseren Verkaufspreis wieder reinholen.
Tipp 2: Sonderausstattungen und Extras betonen
Um aus der Vielzahl der Angebote herauszustechen, sollten Sie ausführlich über die Extras berichten und alle vorhandenen Sonderausstattungen beschreiben. Denn damit steigern Sie nicht nur den Fahrzeugwert, sondern heben sich damit auch noch von der Konkurrenz ab. Zahlreiche und gute Fotos helfen ebenfalls dabei, das Fahrzeug schneller zu verkaufen. Wie schicke Aufnahmen gelingen, darauf gehen wir später noch näher ein.
Tipp 3: realistischer Preis durch Gutachten
Ein Autoverkäufer möchte natürlich so viel Geld wie möglich für sein Fahrzeug haben, doch übertreiben Sie es nicht. Wird der Preis zu hoch angesetzt, dann kommt niemand, um sich das Fahrzeug anzusehen. Einen Verlust möchten Sie natürlich auch nicht machen. Daher unser Tipp: Recherchieren Sie nach vergleichbaren Fahrzeugen und deren Preisen. Noch besser ist natürlich ein Gutachten von einem Kfz-Experten. Wenn Sie dieses Gutachten in der Verkaufsanzeige angeben, erhöht sich gleichzeitig auch noch die Zahl der Kaufinteressenten.
Tipp 4: Kfz-Inspektionen mit Dokumenten unterlegen
Im Idealfall haben Sie das Fahrzeug regelmäßig gewartet und besitzen Belege und Rechnungen über durchgeführte Inspektionen. Genauso wie mit einem Gebrauchtwagencheck, den Sie bei der Dekra oder beim TÜV durchführen lassen können, erhöhen Dokumente und Unterlagen Ihre Glaubwürdigkeit. Damit schaffen Sie beim Käufer Vertrauen.
So klappt es mit perfekten Fotos und Videos
Im Internet ist die Auswahl an gebrauchten Autos auf den einschlägigen Plattformen riesig - daher entscheidet oftmals die Qualität der Fotos darüber, ob Kaufinteressenten die Anzeige öffnen oder weiterscrollen. Somit erhöhen gute Fotos deutlich die Verkaufschancen. Ein paar Tricks helfen dabei, dass Ihr Fahrzeug eine größere Beachtung findet. Sehr wichtig ist zum Beispiel das Licht: Fotografieren Sie Ihr Fahrzeug an einem sonnigen Tag bei Tageslicht. Dabei darf die Sonne aber wiederum auch nicht auf das Autodach knallen, denn dies führt zu Lichtreflexionen, die ebenso wie Schatten den Eindruck verfälschen. Schauen Sie sich Bilder von Autos im Internet an und Sie werden viele Positiv- und Negativbeispiele finden.
Bild: Christian Klöppel @flickr.com (CC BY 2.0)
Bild: Christian Klöppel @flickr.com (CC BY 2.0)
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Wählen Sie als Standort am besten einen neutralen Hintergrund, idealerweise einen Platz im Grünen. Ein leerer Parkplatz geht auch, wirkt jedoch meist etwas trister. Auf dem Bild sollten keine Menschen und nach Möglichkeit auch keine anderen Autos zu sehen sein. So lenkt nichts von Ihrem Wagen ab. Zur Pflicht gehören Bilder von sämtlichen Seiten sowie von innen. Durch zusätzliche Fotos aus interessanten Perspektiven können Sie Highlights des Autos herausstellen. Schlagen Sie z.B. die Räder nach links ein, während Sie die rechte Seite von vorne fotografieren, kann man die Felgen gut sehen und dem Bild mehr Dynamik verleihen. Bilder aus niedriger Perspektive lassen das Fahrzeug größer erscheinen und wirken kraftvoll. Großaufnahmen möglicher Highlights (Felgen, Bordcomputer und Mittelkonsole, Airbags, Soundsysteme, Motor, Kühler, Scheinwerfer) runden das Foto-Set ab. Machen Sie die Bilder auch lieber zu groß als zu klein. Unscharfe oder verpixelte Aufnahmen sind ein No-Go.
Fotografieren Sie auch die Mängel, denn das schafft Vertrauen und spätestens bei der Probefahrt sieht der Kaufinteressent diese sowieso. Selbstredend sollte das Fahrzeug für die Fotos zuvor gründlich gewaschen und poliert werden. Außerdem sollten Sie unbedingt das Kennzeichen auf den Fotos unkenntlich machen. Hierfür können Sie wahlweise das Nummernschild abkleben, bevor die Fotos gemacht werden oder mit einem Fotoprogramm nachbearbeiten.
Der Kaufvertrag
Verkaufen Sie Ihr Auto privat, müssen Sie sich auch um den Kaufvertrag kümmern, denn er stellt die Grundlage des Handels dar. Stellen Sie sicher, dass er alle relevanten Informationen enthält. Angaben zum Käufer und Verkäufer sind ebenso notwendig, wie das Fahrzeug-Modell mit seiner Fahrgestellnummer. Die Ausstattung des Wagens gehört in den Kaufvertrag genauso wie die Zahlungsmodalitäten, Ausschlüsse von Gewährleistungsrechten und welche Dokumente vorliegen und übergeben werden sollen. Auch fehlende Dokumente sollten Sie explizit erwähnen. Die Anzahl der Schlüssel und bekannte Mängel gehören dokumentiert und natürlich darf der vereinbarte Preis nicht fehlen. Im Internet finden Sie Musterkaufverträge für Autos. Lassen Sie sich ggf. rechtlich beraten, um böse Überraschungen zu vermeiden.