Anlasser wechseln - Symptome, Hinweise und Kosten bei defektem Starter
Der Anlasser ist für den Start des Motors essentiell. Ist er kaputt muss er gewechselt werden. (Bild: kfzteile24-Profi-Schrauber @youtube.com)
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Aufgabe des Anlassers
Damit ein Verbrennungsmotor seine eigene Massenträgheit sowie die Verdichtungs- und Reibungswiderstände überwinden kann, ist Energie notwendig. Sie muss von außen zugefügt werden, um den Verbrennungsprozess überhaupt in Gang zu setzen. Der Anlasser, häufig auch Starter genannt, übernimmt diese Aufgabe, indem er beim Drehen des Zündschlüssels ein Ritzel in den Zahnkranz der Schwungscheibe einspurt. Das System macht das aus den Anfangsjahren der Automobilgeschichte notwendige Kurbeln überflüssig, funktioniert aber prinzipiell genauso. Bei modernen Fahrzeugen wird der Anlasser allerdings nicht nur gebraucht, um den Motor beim Losfahren zu starten, denn schließlich schaltet die Start-Stopp-Automatik den Motor bei jedem Halt aus.
Aufbau des Anlassers
Ein Anlasser besteht grundsätzlich aus drei Teilen: dem Startermotor, der die Energie liefert, dem Einspurgetriebe, das dafür sorgt, dass Ritzel und Zahnkranz zueinander finden und dem Einrückrelais, welches das Ritzel in Position bringt und als Kontaktbrücke für den Starterhauptstrom fungiert. Das eingespurte Ritzel wird durch den Startermotor angetrieben und erzeugt aufgrund des Übersetzungsverhältnisses ein hohes Drehmoment auf der Kurbelwelle. Über die Pleuel werden die Kolben des Motors bewegt und das Kraftstoff-Luft-Gemisch bis zur Zündfähigkeit verdichtet. Bei Dieselaggregaten wird der Prozess durch Glühkerzen unterstützt, die den kalten Motor erwärmen und durch Temperaturen von bis zu 1200° C dafür sorgen, dass der Diesel seine Entflamm-Temperatur auch in der kalten Jahreszeit erreicht.
Bei defektem Anlasser springt das Auto nicht an.
Symptome eines defekten Anlassers
Springt der Motor nicht an, ist dies nicht nur ärgerlich, sondern kann auch eine ausgedehnte Fehlersuche nach sich ziehen. Schließlich ist nicht immer der Anlasser die Ursache des Problems. Eine alte Batterie, ein defekter Generator oder Probleme mit der Kraftstoffversorgung sowie Fehler in der Zündanlage kommen ebenfalls in Frage. Umso wichtiger ist es, die Symptome eine kaputten Anlassers zu kennen und zu überprüfen, eh der Anlasser auf Verdacht gewechselt wird. Ein häufiges Symptom sind schnelle Klack-Geräusche beim Einschalten der Zündung. Sie weisen in der Regel auf einen Spannungsabfall der Masseleitung hin. Mit einem Multimeter muss daher die Spannung beim Drehen des Zündschlüssels ausgehend von der Batterie an jedem Kontakt überprüft werden. Gleiches gilt bei einem einzelnen Klack-Geräusch, nur das in diesem Fall der Fehler vermutlich in der Plus-Leitung liegt. Beide Probleme lassen sich unter Umständen durch eine Reinigung der Kontakte (bei abgeklemmter Batterie) beheben. Auch leichte Hammerschläge auf den Anlasser können hilfreich sein.
Passiert beim Drücken des Start-Knopfes oder Drehen des Zündschlüssels gar nichts, ist vermutlich der Stromkreis unterbrochen, was an einer beschädigten Leitung oder an einem defekten Anlasserrelais liegen kann. Der Anlasser selbst ist vergleichsweise wartungsarm kann aber je nach Alter und Nutzung des Autos auch durch einen beschädigten Freilauf, defekten Elektromotor, beschädigten Zahnkranz oder Ritzel sowie abgenutzte Kohlen ausfallen. Der Wechsel des Anlassers stellt dabei in den meisten Fällen die schnellste und günstigste Alternative dar.
Wie wechselt man den Anlasser?
Der Aufwand für den Ausbau des Anlassers hängt natürlich vom jeweiligen Fahrzeug ab, doch in der Regel ist eine Demontage des Getriebes oder des Motors nicht notwendig. Allerdings müssen häufig die Luftschläuche und ggf. auch andere Systeme wie z.B. der Klimakompressor oder der Generator entfernt werden, um genügend Baufreiheit zu haben. Der Generator selbst ist einfach verschraubt und besitzt zwei Kontakte, an denen die stromführenden Leitungen angeschlossen sind. Diese werden zuerst entfernt, dann die Halteschrauben gelöst und der Anlasser vorsichtig herausgezogen. Als nächstes sollte man das Ritzel auf Schäden kontrollieren. Sind die Zahnflanken defekt, muss das Getriebe runter und die Schwungscheibe kontrolliert werden. Ist das Ritzel jedoch in Ordnung, kann man den neuen Anlasser einfach an seine Position bringen und festschrauben.
Was kostet der Tausch eines Anlassers?
Die Kosten für den Wechsel des Anlassers setzen sich aus dem Anschaffungspreis des Neuteils sowie den Arbeitskosten zusammen. Der Anlasser selbst gibt es je nach Fahrzeug und Hersteller neu bereits ab ca. 90 Euro. Die Arbeitskosten bestimmen sich nach der Zugänglichkeit und können zwischen 400 und 600 Euro liegen, sodass man zwischen 500 und 800 Euro einplanen sollte. Bei Autos mit Start-Stop-Automatik steigen Aufwand und Kosten nochmals. Unsere Empfehlung lautet, den Anlasser günstig bei kfzteile24 zu kaufen, den Einbau aber der Fachwerkstatt zu überlassen. Übrigens: Selbst wenn Sie mit leichten Hammerschlägen dem Starter zunächst wieder Leben einhauchen, kommen Sie um den Wechsel nicht herum, denn es handelt sich lediglich um eine kurzfristige Maßnahme.