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Kupplungsscheibe
Kupplungsscheibe
Kupplungsscheibensatz
Kupplungsscheibe - Alles Wissenswerte
Bei jedem Fahrzeug (Auto, Lkw oder Motorrad) mit einem Schaltgetriebe ist eine Kupplung verbaut. Sie verbindet den Motor mit dem Getriebe. Wenn du das Kupplungspedal betätigst, trennst du diese Verbindung. Das ermöglicht dir das Einlegen der Gänge an deinem Schalthebel. Darüber hinaus das sanfte Anfahren, zum Beispiel nach dem Warten an einer roten Ampel. Dafür musst du die Kupplung langsam kommen lassen.
Die Funktion der Kupplung
Generell besteht die Kupplung aus zwei Teilen: Kupplungsscheibe, früher auch gerne Mitnehmerscheibe genannt, und Druckplatte mit ihren Federn. Wenn du das Kupplungspedal nicht betätigst, drückt sich die Kupplungsscheibe gegen das Schwungrad (Schwungscheibe). Es unterstützt die Drehbewegung des Motors und gleicht unrunden Lauf aus. Auf diese Weise lässt sich die Kraft des Motors über das Getriebe auf die Antriebsräder übertragen.
Wenn du nun auf das Kupplungspedal trittst, betätigst du das sogenannte Ausrücksystem. Es besteht unter anderem aus dem sogenannten Ausrücklager (nicht verschleißfrei) und dem -hebel. Dieser drückt gegen die Feder. Die spielfrei eingebaute Kupplungsscheibe bewegt sich waagerecht (axial) auf der Getriebewelle und dreht nun frei – die Kupplung trennt. Damit ist die Verbindung zum Motor unterbrochen. Es gelangt keine Antriebskraft mehr an die Räder und du kannst problemlos deine Gänge einlegen.
Seit Ende der 1960er Jahre sind in Pkws überwiegend Kupplungen mit Membranfedern verbaut. Deine aufgebrachte Pedalkraft überträgt sich per Seil oder hydraulischer Unterstützung. Dafür ist ein separater Hydraulikzylinder (Geberzylinder) verbaut.
Aufgabe und Aufbau der Kupplungsscheibe
Kupplungsscheiben erfüllen verschiedenen Aufgaben:
- Übertragung des Motordrehmoments vom Schwungrad auf die Getriebeeingangswelle (dreht die Zahnräder des Getriebes für unterschiedliche Übersetzungen, 1. Gang, 2. Gang etc.)
- Dämpfung von Drehschwingungen
- Sanftes und ruckfreies Anfahren ermöglichen
Aus diesen Elementen setzt sich eine übliche Kupplungsscheibe mit Torsionsdämpfer zusammen:
- Mitnehmerscheibe - Träger des Kupplungsbelags (genietet oder aufgeklebt)
- Kupplungsbelag – dient als Reibfläche zwischen Schwungrad und Druckplatte
- Federung des Belags – ermöglicht ruckfreies und weiches Anfahren.
- Nabe mit Aussparungen (Innenkeilprofil) - Aufnahme der Getriebeantriebswelle (Außenkeilprofil).
- Torsionsdämpfer – Aufnahme und Dämpfung der Drehschwingungen des Motors.
In manchen Fahrzeugen befinden Kupplungsausführungen mit 2 Kupplungsscheiben. Das kann sich je nach Hersteller und Modell unterscheiden. Es geht dabei um höhere Drehmomente und größeren Wirkungsgrad. Beides lässt sich auf die beiden Wellen übertragen.
Verschleiß der Kupplungsscheibe
Vielleicht ergibt sich auch bei dir diese Frage: Wann muss ich die Kupplungsscheibe wechseln? Eine übliche Auto-Kupplungsscheibe, die sogenannte Einscheiben-Reibkupplung, ist auf eine Lebensdauer von weit über 100 000 Kilometern ausgelegt. Das entspricht ungefähr 10 bis 15 Jahre, je nach Fahrleistung. Allerdings variieren diese Angaben sehr. Manche Quellen halten 450.000 Kilometer, über 20 Jahre, für möglich. Dennoch ist die Dicke des Reibbelags regelmäßig zu überprüfen. Bei dieser Gelegenheit lassen sich auch erste Anzeichen auf Scheibenschlag (unrunder Lauf) erkennen.
Daran erkennst du eine defekte Kupplungsscheibe
Wie bei den Bremsbelägen nutzt sich auch der Reibbelag der Kupplungsscheibe ab. Das Schwungrad lässt sich nicht mehr ausreichend greifen. Gerne spricht man in diesem Fall von einem “Durchrutschen der Kupplung“, hast du bestimmt schon einmal gehört. Diese Anzeichen deuten auf eine verschlissene Kupplung hin:
- Anstieg der Motordrehzahl ohne Beschleunigung, besonders bei Steigungen.
- Das Kupplungspedal greift sehr weit “hinten“ – “Die Kupplung kommt spät“.
- Allgemein verändertes Verhalten des Kupplungspedals. Beispielsweise erhöhter Kraftaufwand bei der Betätigung.
- Schweres Einlegen der Gänge.
- Geräusche vom Getriebe oder Ruckeln beim Einlegen eines Ganges.
Im Zweifel empfehlen wir dir einen Termin mit der Autowerkstatt deiner Wahl. Zu langes Warten kann schwere und kostspielige Folgeschäden verursachen. Unter Umständen ruinierst du dein Getriebe.
Wechsel der Kupplungsscheibe
Grundsätzlich kannst du deine Auto-Kupplungsscheibe selbst wechseln, aber das ist nicht einfach. Auf die Einbaurichtung der Kupplungsscheibe zu achten, ist relativ einfach. Allerdings benötigst du viel Werkzeug wie einen Zentrierdorn, ggf. einen Motorheber. Darüber hinaus viel Geschick und technisches Wissen.
Die Kosten eines Kupplungswechsels (teilweise nur Scheibe und Ausrücklager) berechnen sich nach den benötigten Ersatzteilen. Allerdings kommt noch der hohe Arbeitsaufwand hinzu, denn eventuell ist ein Ausbau des Motors erforderlich. In der Kfz-Werkstatt arbeitet Fachpersonal an deinem Fahrzeug. Darüber hinaus gibt es eine Gewährleistung für den Wechsel der Kupplung.