Die häufigsten Ursachen für eine Autopanne
Autos sind für die moderne und bewegte Welt unerlässlich. Schließlich gibt es allein in Deutschland rund 30 Millionen Pendler, die zu ca. 60% den eigenen Pkw für den Weg zwischen Wohnung und Arbeit nutzen. Selbst in Ballungsgebieten wie Berlin oder Hamburg mit hervorragend ausgebautem öffentlichen Personennahverkehr können oder wollen ca. 40% der Berufspendler nicht auf das Auto verzichten. Entsprechend groß ist die Verzweiflung, wenn das Fahrzeug streikt. Doch was sind die wichtigsten Ursachen für den Ausfall eines Wagens? Wir klären auf.
Batterie, Generator, Keilrippenriemen
Nach Erhebungen des ADAC ist die Batterie die größte Schwachstelle und häufigste Pannenursache für Kfz. Der Grund liegt nach Ansicht von Experten unter anderem am hohen Strombedarf moderner Komfortsysteme wie z.B. Sitz-, Lenkrad-, Heckscheiben-, oder Außenspiegelheizungen. Die für die Klimaanlage notwendige Lüftung benötigt ebenfalls Energie. Auch für die Beleuchtung, das Radio oder das Navigationssystem muss Strom fließen. Durch die Vielzahl der elektrischen Systeme steigt auch grundsätzlich die Fehleranfälligkeit. So können defekte Bauteile Fehlerströme verursachen, die die Batterie unbemerkt sogar nach Abzug des Zündschlüssels entladen. Schließlich kann es bei jeder Batterie auch ohne Fehler zur Selbstentladung kommen. Die Selbstentladung kann je nach Bauart täglich bis zu 1% der Nennkapazität betragen. Sie hängt ab vom Säurestand, dem Alter und dem äußeren Zustand der Batterie. Neuwertige, wartungsfreie Starterbatterien in gefülltem Zustand haben nach ca. 2-3 Monaten Standzeit bei Raumtemperatur einen Ladezustand von unter 40%. Gebrauchte Batterien erreichen diesen Wert entsprechend früher.
Im Schnitt hält eine Autobatterie vier bis fünf Jahre, wobei man durch Vermeidung schädlicher Einflüsse die Lebenserwartung erhöhen kann, denn obwohl meist mit dem Begriff "wartungsfrei" geworben wird, gibt es einige Dinge, die Batterien gar nicht mögen. Dazu gehört die Tiefentladung durch lange Standzeit oder nicht abgeschaltete Verbraucher (z.B. das Abblendlicht). In der Regel wird die Batterie nach einer Tiefentladung nämlich ihre angegebene Kapazität nicht mehr erreichen. Von einer Tiefenentladung spricht man, wenn die Batterie über 80% der Nennkapazität entladen ist. Auch ein defekter Generator (Generatorregler) kann unbemerkt die Batterie in Mitleidenschaft ziehen. Überprüfen Sie daher nach einem Totalausfall der Batterie die Ladeeinrichtung (Generator, Regler, Leitungsverbindungen), um eine Beschädigung der neuen Batterie zu vermeiden.
Einspritzung und Zündung
Kann man verschlissene Zündkerzen mit Fachwissen, passendem Werkzeug (Zündkerzenschlüssel) und Geschick in der Regel noch selbst tauschen, sind Probleme mit der Einspritzanlage außerhalb einer Fachwerkstatt meist nicht zu beheben. Die hohen Drücke machen das System anfällig für kleinste Störungen. Wer z.B. aus Unachtsamkeit Benzin statt Diesel tankt und den Motor anlässt, muss damit rechnen, dass Metallabrieb in der Einspritzpumpe aufgrund fehlender Dieselschmierung das gesamte System zerstört. Auch defekte bzw. verschlissene Kraftstofffilter können zu Problemen mit der Einspritzanlage führen. Da sie in der Regel erst nach ca. 60.000 Kilometern gewechselt werden müssen, besteht die Gefahr, den Austausch zu vergessen. Ein Lapsus der sich früher oder später als Panne niederschlägt.
Reifen
Nach einer Umfrage des Versicherers CosmosDirekt im Jahr 2014 hatten 24% aller befragten Autofahrer schon mal mit einem Reifenschaden zu kämpfen. Nach Einschätzung von Pannenhelfern hat menschliches Fehlverhalten einen großen Anteil daran. So werden eckige Bordsteine oder Kanten überfahren, der Luftdruck nur sporadisch geprüft und die Mindestprofiltiefe nicht eingehalten. Auch das Alter des Reifens spielt eine wichtige Rolle, weil das Gummi porös wird. Zwar legt der Gesetzgeber keine Grenzen für die Lebensdauer von Reifen fest, doch zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie Pneus, die älter als 8 Jahre sind, immer durch neue ersetzen. Prüfen Sie den Luftdruck regelmäßig (ideal sind 14 Tage) und befüllen Sie die Reifen entsprechend den Herstellerangaben. Auch die richtige Lagerung von Reifen außerhalb der jeweiligen Nutzungssaison mindert das Risiko einer Reifenpanne. In unserem Winterreifen-Beitrag geben wir nützliche Tipps und erklären alles, was man zu Reifen wissen sollte.
Motorschaden, (Schäden am Kühlsystem)
Echte Schäden am Motor sind zum Glück selten, doch zu Ausfällen kommt es dennoch immer wieder. So geben 23% der befragten Autofahrer an, schon einmal mit Motorproblemen liegengeblieben zu sein. In der Regel ist damit die Überhitzung des Aggregates gemeint, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Zu wenig Kühlmittel durch Unachtsamkeit ist zwar denkbar, aber in der Regel nicht der Grund. Weitaus häufiger sind ein defekter Thermostat oder Lüfter verantwortlich. Um nach dem Start schnell die gewünschte Betriebstemperatur zu erreichen, wird das zirkulierende Kühlmittel am Kühler vorbei geleitet und dieser erst ab einer bestimmten Temperatur in den Kreislauf aufgenommen. Steigt die Temperatur des Kühlmittels weiter, wird ein zusätzlicher Kühlerlüfter eingeschaltet. Öffnet der Thermostat nicht richtig oder arbeitet der Lüfter aus irgendeinem Grund nicht, kommt es zur Überhitzung. In diesem Fall bleibt nur das Öffnen der Motorhaube, um die Wärme entweichen zu lassen. Vorsicht beim Öffnen des Kühlmittelbehälters! Vermeiden lässt sich das Problem im Vorfeld selten. Prüfen Sie einfach den Kühlmittelstand regelmäßig und Sie haben zumindest die Gewissheit, dass die Panne nicht aufgrund von Nachlässigkeit zustande kam.
Defekte Elektronik
Ein modernes Auto ist vollgestopft mit Elektronik, die misst und reguliert, aber unter Umständen auch ausfällt. Ob nun das ABS, das ESP oder die Lambdaregelung des Katalysators betroffen ist, spielt für den Autofahrer meist keine Rolle, denn das Ergebnis ist immer gleich: Das Auto verweigert den Dienst. Ohne Pannenhilfe und ggf. genaue Analyse in einer Werkstatt lässt sich der Defekt auch nur sehr schwer eingrenzen. Trotz Fehlerprotokolls geht dies in der Regel nicht ohne Erfahrung, denn schließlich sind die "fehlerhaften" Bauteile nicht immer für den Ausfall verantwortlich. Immerhin fünf Prozent der Autofahrer haben eine solche Panne bereits hinter sich.
Leerer Tank
Auch wenn es banal klingt, liegt 5% bis 10% aller Einsätze von Pannenhelfern ein leerer Tank zugrunde. Prüfen Sie daher den Kraftstofffüllstand regelmäßig. Dieser wird im Armaturenbrett entweder digital oder mittels Zeiger dargestellt. Da sich ein Zeiger auch verklemmen kann, sollten Sie die Plausibilität der Anzeige aber stets im Hinterkopf behalten. Im Übrigen ist das Liegenbleiben ohne Sprit nicht nur ärgerlich, sondern kann u.U. auch ein Bußgeld und Punkte in Flensburg nach sich ziehen. Tanken Sie also lieber rechtzeitig. Wer dennoch in die missliche Lage gerät, nicht genügend Kraftstoff dabei zu haben, sollte sich wie nach einem Unfall verhalten und Ruhe bewahren. Schalten Sie die Warnblinkanlage ein und schieben Sie das Auto nach Möglichkeit aus dem Verkehr. Erlaubt die Situation dies nicht, muss das Fahrzeug mit einem Warndreieck in ausreichendem Abstand markiert werden.