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Bremsleitungen

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Bremsleitung

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Bremsleitungen - starr oder flexibel

Wenn das Bremspedal betätigt wird, entsteht ein hydraulischer Druck. Die Bremsflüssigkeit überträgt diesen über die Bremsleitungen an die Radbremsen. Die üblicherweise in Fahrzeugen verbaute Scheibenbremse wirkt wie eine Zange. Rechts und links "packt" sie mit den Bremsbelägen die fest mit dem Rad verschraubte Bremsscheibe. Die Abbremsung des Rades und letztlich des gesamten Fahrzeugs erfolgt mittels Reibung. Beim Lösen des Bremspedals geben die Beläge das Rad wieder frei.

Welche Bauarten gibt es?

Generell gibt es eine Unterscheidung zwischen Bremsrohr- und Bremsschlauchleitungen.

1) Bremsrohrleitungen

Sie bestehen aus Stahl, sind starr gefertigt und vertragen keine Bewegung. Meist befinden sie sich im Motorraum oder unter den Radhäusern. Eine Unterscheidung erfolgt nach:

  • Form
  • Länge
  • Durchmesser
  • Anschlussmöglichkeiten

Eine Beschichtung aus Kunststoff oder Zink schützt die Leitungen vor Korrosion. Zur Behandlung bereits korrodierter Bremsleitungen eignet sich ein Rostschutz auf Öl-Basis. Diese schonende Methode löst in der Regel Feuchtigkeit, Schmutz und andere Verunreinigungen. Sogar bereits vorhandener Oberflächenrost löst sich und verschwindet. Der Rostschutz dringt in das Material ein und bildet seine Schutzwirkung.

2) Bremsschlauchleitungen

Sie eigenen sich für flexible Verwendungen, zum Beispiel zwischen Bremsrohrleitungen und Radbremsen. Dort herrscht aufgrund des Ein- und Ausfederns des Rades eine enorme Bewegung. In der Regel bestehen sie aus einem besonderen Innen- und Außengummi. Bei manchen Ausführungen liegen mehrschichtige Gewebeeinlagen dazwischen.

Eine Sonderform stellen sogenannte Stahlflex Bremsleitungen dar. Das ummantelte Stahlgeflecht erhöht die Lebensdauer und verhindert die Ausdehnung des Schlauches. Dadurch bleibt der Druckpunkt während des Bremsvorgangs stabil. Der gesamte Bremsvorgang lässt sich exakter abstimmen.

Verschleiß und Beschädigungen der Bremsleitungen

Bremsleitungen unterliegen einem natürlichen Verschleiß. Spritzwasser, Salz, Marderbisse oder das Ozon in der Luft greifen die Leitungen an. Das kann zu schwerwiegenden Beschädigungen führen. Möglicherweise dringt Feuchtigkeit in die Leitungen ein und verursacht die unerwünschte Bildung von Dampfblasen. Allmähliches Nachlassen der Bremswirkung und ein verlängerter Bremsweg sind die Folgen. Im Extremfall kann es zu einem Komplettausfall der Bremse kommen. Weitere Symptome eines Defektes:

  • Unter dem Fahrzeug befindet sich Bremsflüssigkeit (goldgelb, rot oder blau), die durch eine Undichtigkeit ausgetreten ist.
  • Die Kontrolllampe der Bremse leuchtet am Armaturenbrett auf.
  • Das Bremspedal lässt sich relativ weit durchtreten.

Wann ist ein Austausch der Bremsleitungen erforderlich?

Eine Überprüfung der Bremsleitungen bei jeder Inspektion, Wartung oder sonstiger Kontrolle ist unverzichtbar. Nur geschultes Fachpersonal in der Werkstatt kann die Funktionsfähigkeit überprüfen oder mechanische Beschädigungen feststellen.

Im Zweifel ist ein zeitnaher Austausch erforderlich. Fachleute gehen beim Bremsschlauch von einer Haltbarkeit zwischen 50.000 und 80.000 Kilometer aus. Grundsätzlich ist alle 4 Jahre ein Austausch der Bremsleitungen zu empfehlen.

Die Bremsschläuche selbst austauschen

Mit dem richtigen Werkzeug und der Möglichkeit zum Anheben des Fahrzeugs ist das möglich. Problematisch wird es, wenn das Bördeln der starren Bremsrohrleitungen ansteht. Es sollten dafür geeignete Bördelgeräte und -werkzeuge zur Verfügung stehen. Oft ist der Austausch eines verschlissenen Bremsleitungsverbinders erforderlich. Die Leitungen sind auch als Meterware erhältlich und lassen sich auf die gewünschte Länge zuschneiden. Generell ist ein sorgfältiges und exaktes Arbeiten an der Bremsanlage unabdingbar.

Korrektes Bördeln in 4 Schritten

  • 1. Schritt
  • Zuerst steht die Ermittlung des passenden Durchmessers an. Der sogenannte Klotzdurchmesser liegt im Pkw-Bereich zwischen 4,75 mm und 8 mm. Ein exakter Abgleich mit dem Fahrzeug ist zu empfehlen.

  • 2. Schritt
  • Durch das Bördeln der Bremsleitung entsteht ein Wulst, der zur Befestigung dient. Zur Orientierung lässt sich der Wulst der alten Bremsleitung genau ansehen. Problemlos entsteht durch die Überwurfmutter eine ideale Dichtheit.

  • 3. Schritt:
  • Beim Einlegen der Bremsleitung in das Bördelwerkzeug ist auf einen Überstand von wenigen Millimetern zu achten. Der sogenannte Drücker sollte dem Bördeltyp der alten Bremsleitung entsprechen.

  • 4. Schritt:
  • Nun erfolgt durch das Drehen eines Knebels das eigentliche Bördeln. Gelegentliches Fetten erleichtert die Arbeit. Für ein optimales Ergebnis ist ein langsames Bördeln ratsam. Sollte etwas schiefgegangen sein, ist das Anfertigen einer neuen Bremsleitung das Beste. Ansonsten kann es zu Undichtigkeiten kommen.

Nach dem Bördeln und dem Einbau der neuen Leitungen ist das Entlüften der gesamten Bremsanlage unabdingbar. Ansonsten reagiert das Bremspedal schwammig und die Bremswirkung lässt zu wünschen übrig. Generell darf sich in dem geschlossenen System der Bremsanlage keine Luft befinden.

Gesetzliche Vorschriften

Innerhalb Deutschlands ist für Bremsleitungen die DIN 74234 zu beachten. Sie beschreibt unter anderem die zulässigen Abmessungen und die Werkstoffe. Außerdem sind auch Informationen über die Drücke zu finden, die das Material aushalten muss. Der Experte spricht hier vom sogenannten "Berstdruck". Darüber hinaus enthält die DIN 74234 exakte Informationen über das korrekte Bördeln.

Hinsichtlich der Verlegung existieren ebenfalls Vorgaben. So darf beispielsweise der minimale Biegeradius das 5-fache des Leitungs-Durchmessers nicht unterschreiten. Bei einer 4,75 mm Bremsleitung wären das 24 mm. Weiterhin darf der größte Biegewinkel nicht mehr als 180 Grad betragen. Der Abstand zwischen der Befestigung und der Trennstelle der Bremsleitung darf maximal 100 mm betragen.

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